Statt Vokabeln zu lernen und Klassiker der Literatur zu wälzen, gefiel 40 Schülern des Gymnasiums der Gedanke, einen Garten anzulegen. In dem spielt auch Religion eine wichtige Rolle.
"Heute bin ich zurück am Ort des Schreckens", scherzte Landrat Andreas Meier am Freitag bei der Einweihung des Schulgartens und der Beachvolleyball-Anlage. Auch wenn ihm manche Sportgeräte noch heute einen Schauer über den Rücken laufen ließen, überwögen doch die positiven Erinnerungen an die Schulzeit. "Diese zwei Projekte sind ein wunderbares Beispiel dafür, was eine gute Schulgemeinschaft erreichen kann", freute sich Meier. 20 Jahre alte Idee "Die Idee, ein Beachvolleyballfeld auf dem Sportgelände zu errichten, ist schon 20 Jahre alt", berichtete Sportlehrer Markus Staschewski. Den Startschuss für das Projekt hatten die Schüler des vorherigen Abiturjahrgangs gegeben. Das Spielfeld hat das P-Seminar Sport der aktuellen Q 12 fertiggebaut. Dazu mussten sie die Sache von A bis Z durchplanen: Welche Kosten entstehen? Welcher Untergrund ist am besten geeignet? Welche Firmen müssen wir beauftragen? "Die Kontaktaufnahme mit Betrieben ist für die Schüler Neuland", informierte Staschewski. Durch das Projekt hätten sie wichtige Erfahrungen für das spätere Berufsleben gesammelt. Zwei Spielfelder sind auf dem Gelände des Gymnasiums entstanden. Die nutzen auch die Lobkowitz-Realschule oder das Förderzentrum St. Felix. Beim Projekt "Schulgarten" haben zwei Seminare kooperiert. Vor rund eineinhalb Jahren stellte Biologielehrer Dr. Frank Uhl den angehenden Oberstuflern sein Konzept vor. Schulgartenprojekt beliebt Dass aber gleich 40 Schülern die Idee gefallen würde, ein bisschen im Garten zu graben, damit habe keiner gerechnet, erzählte Seminarsprecher Patrick Purucker. Religionslehrerin Katharina Ruhland-Zahner integrierte ihr Seminar so, dass alle am Kurs teilnehmen konnten. In den Schulgarten mit Teich und Terrasse wurde ein acht mal acht Meter großer Bibelgarten eingefügt. "Dort hängt auch passenderweise schon ein Apfel am Baum", schmunzelte Schulleiter Dr. Anton Hochberger. Theoretisches Wissen sammelten die Schülern bei einer Exkursion an die Fakultät für Biologie der Universität Regensburg. So viel wie möglich versuchten sie, selbst zu machen. Bei den Hochbeeten kamen sie aber an ihre Grenzen: "Erst haben wir es auf eigene Faust versucht", berichtete Purucker. "Weil wir dem aber nicht gewachsen waren, kam uns der Vater eines Mitschülers, ein Schreiner, zu Hilfe." Diese und auch andere Teile des Gartens kamen jedoch bei der Segnung durch die Pfarrer Gerhard Schmidt und Dr. Volker Wappmann fast ein wenig zu kurz. Ihrem Beruf entsprechend lag deren Augenmerk besonders auf dem Bibelgarten. "Er ist ein Schnelldurchlauf durch die Bibel.", bemerkte Schmidt, "Man hat dort die Möglichkeit, sich wieder mit dem Glauben anzufreunden." Aufgeteilt ist der Garten in verschiedene Bereiche: Barfußpfad, Kräuter- und Wüstenbeet und Rosenbogen. "Den haben wir vom Elly-Heuss-Gymnasium für zwei Lavendelstauden bekommen. Sie vermissen ihn hoffentlich nicht zu sehr", lachte Purucker. Im Namen aller Schüler dankte er den zahlreichen Unterstützern des Projekts, etwa den Pflanzenspendern. Musikalisch begleitete die Big Band der Schule die Segnung.