Kaum hat die erste Gruppe angefangen, den Rettungswagen anzuschauen, wurde dieser auch schon weggerufen. Die Kinder genossen das Ferienprogramm beim Rote Kreuz aber dennoch. "Das ist jetzt ein ernsthafter Einsatz", informierte Rettungsassistentin Bernadette Kriechenbauer. Detailliert zeigte sie den Kindern, was alles in einem Krankenwagen herumgefahren wird. Für viele Teilnehmer waren Infusionsnadeln und Beatmungsbeutel Neuland. "Erst muss man da zweimal drauf drücken und dann 30 Mal auf den Brustkorb. So kann man jemanden wiederbeleben", glänzte Johannes Pleier mit Fachwissen. Als Mitglied bei der Jugendfeuerwehr Etzenricht hat er schon einiges gelernt. Auch über das Funktelefon in der Fahrerkabine wusste er bestens Bescheid. "Da kann man die ILS erreichen." Dass es sich dabei um die Integrierte Leitstelle handle und diese immer über das Telefon im Auto zu erreichen seien, erklärten die Rettungsassistenten anschließend den restlichen Kindern. Auf die Frage, welche Nummer man denn wählen müsse, um den Krankenwagen zu erreichen, antworteten die Kleinen schnell "die 112." Da die anderen beiden Sankas in Reparatur waren, musste Plan B herhalten. Statt den Krankenwagen zu inspizieren, durften die Kinder die Wache anschauen. Große Lachnummer war hier das "PipiKakaLand"-Schild an der Toilette. Das Gekichere nahm kaum ein Ende. Auch einige Mütter, die das Ferienprogramm mit besuchten, interessierten sich sehr für die Arbeit des BRK und dessen Räumlichkeiten. Und diese platzten beinahe aus allen Nähten: Statt der 40 angemeldeten Kinder waren 60 gekommen. "Das freut mich sehr", sagte Wittilo Winter von der Rettungswache. "So können wir den Kindern die Angst nehmen, falls sie einmal wirklich Hilfe brauchen." Nur das Wort "Spritze" dürfe man nicht erwähnen, lachte er. Winter zeigte, wie Verletzungen richtig verarztet werden - was die Besucher dann gleich aneinander testen durften. "Das Verbinden gefällt mir am Besten", sagte Michelle Prasow und hielt ihre eingewickelte Hand in die Luft. Auch die anderen bandagierten fleißig ihren Nebenmann. "Den Wittilo-Spezialknoten am Schluss nicht vergessen", mahnte Winter. Kurz vor Schluss um 16 Uhr kam schließlich noch der Krankenwagen vom Einsatz zurück. Jetzt durften alle doch noch einen Blick hineinwerfen.