Loom Bands sind der Trend des Sommers. Aus kleinen Gummibändern basteln vor allem Kinder Armbänder und Figuren. Auch vor dem katholischen Kindergarten St. Johannes M. Vianney in Floß macht das Loom-Fieber keinen Halt.
Der Erste, der die bunten Bänder mit in die Schulkinderbetreuung brachte, war Max. "Ich war mit meiner Mama, einer Freundin und deren Mama in Hirschau bei der Rodelbahn, und die haben mir das gezeigt", erinnert sich der Siebenjährige. Die nächsten Powerkids - so nennt sich die Schulkinderbetreuung - die ihre Leidenschaft für die bunten Armbänder entdeckten, waren Semina und Lena. 44 Stück hat die achtjährige Lena schon geknüpft und füllt damit fast eine Küchenrolle. "Da hab' ich nur vier oder fünf Tage dafür gebraucht." Trend aus Amerika Hat man die Technik einmal verstanden, ist so ein Schmuckstück in fünf bis zehn Minuten fertig. Die Idee stammt vom Amerikaner Cheong Choon Ng. Er entwickelte einen Webrahmen, den sogenannten "loom", auf den die Bänder gespannt und miteinander verknüpft werden. In Floß macht man das anders: "Wir wissen gar nicht, wie das mit dem Brett geht." Sie fädeln die Loom Bänder auf Stifte, Gabeln oder die Finger. Sobald die Farbe klar ist, geht es los: Über Kreuz fädelt man das erste Gummi über die Finger. Zwei Weitere werden darüber gestülpt. Nun hebt man die Schlaufen des untersten Bandes mit einer kleinen Häkelnadel nach oben und zieht sie in die Mitte. Hier befestigt man dann auch den Verschluss. Im Anschluss kommt ein neues Loom Band darüber und die Prozedur beginnt von vorne. In wenigen Minuten sind die Kinder fertig. "Ich habe eine ganz andere Technik, die kann sonst keiner", sagt Semina. Bei den Loom Bändern sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Muster, kleine Tierfiguren und sogar ganze Kleidungsstücke lassen sich aus den Gummiringen knüpfen. Dazu tummeln sich zahlreiche Anleitungen im Internet. Die Videoplattform YouTube ist voll mit Gebrauchsanweisungen. Das Internet hat auch dazu beigetragen, dass sich der Trend so schnell verbreitet hat. "Die Loom Bänder waren auf einmal da", so Kinderpflegerin Sabrina Riebl. Die Begeisterung der Kinder sieht sie positiv. Es sei eine Beschäftigung auch bei schlechtem Wetter. "Und das Gute: Wenn etwas schiefgeht, kann man die Bändchen jederzeit wieder aufmachen." Teure Bastelei Die Bastelei hat allerdings ihren Preis. Für fünf Euro bekommt man zwischen 300 und 600 Loom Bänder, je nach Farbe. Rund 25 Gummis braucht man für ein Armband. "Die Mama von meinem Freund hat bei Amazon auch schon einen 4000er-Pack bestellt", berichtet der siebenjährige Max. Bei vielen Angeboten ist jedoch Vorsicht geboten. Besonders Artikel aus Asien rufen häufig Allergien hervor. Man sollte daher beim Kauf darauf achten, dass ein CE-Siegel auf der Packung ist, schreibt ein Hersteller auf seiner Homepage.