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Die Olivenkrise, Teil 2: «Der Keim des Todes»

© Charles Onians/​AFP/​Getty Images

Ein Krankheitserreger befällt Italiens Olivenbäume - und stürzt unzählige Bauernfamilien, einen ganzen Wirtschaftszweig und die Politik der Region in eine Krise. Was genau passiert ist, beschreibt Teil 2 unserer Serie "Die Olivenkrise."


  10. August 2013 - Der erste kranke Baum

Es ist Anfang August, als sich ein Bauer auf einem Feld in der Nähe der Hafenstadt Gallipoli über einen seiner Olivenbäume wundert: Die Blätter sind an einigen Ästen von der Spitze abwärts vertrocknet, anders, als der Bauer es kennt. Dabei sollten sie gerade jetzt, vor der Ernte, silbrig glänzen und die ersten hellgrünen Oliven an den oberen Ästen zu erkennen sein. Der Bauer ruft einen Verwandten zu Hilfe, Donato Boscia. Er forscht an der Universität Bari und lässt einige Äste des Baumes im Labor prüfen. So erzählt es Boscia heute.

Doch der Auftrag traf die Forscher unvorbereitet: Ihnen fehlten spezielle Materialien zur genetischen Analyse des Materials - etwa Primer, also kurze DNA-Stücke, die erst bestellt werden mussten. Das Ergebnis kam deshalb erst nach anderthalb Monaten: Der Olivenbaum bei Gallipoli war positiv auf Xylella fastidiosa getestet worden, dem Feuerbakterium, einem der für Pflanzen gefährlichsten Krankheitserreger der Welt. In der Zwischenzeit hatten sich vier weitere Bäume infiziert.

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