Klingt ganz schön ehrgeizig, ist aber nicht unmöglich, zumal wenn man, wie ich in diesem Sommer, direkt an einer der Quellen in Ligurien war. Vom Mittelmeer, an der italienischen Blumen Rivera, ziehen sich viele schmale Täler hinauf in Richtung Apenninen, die von terrassierten Olivengärten gesäumt sind. Dort finden Sie auch, unweit der Küste, die Stadt Taggia, der die gleichnamigen Oliven, die Taggiasca-Oliven, ihren Namen zu verdanken haben. Bevor ich ins Schwärmen komme, mal von Anfang an.
Die Reise des Olivenbaums beginnt vor etwa 7000 Jahren mit den Phöniziern, die ihn auf ihren Schiffen nach Ägypten brachten. Von Ägypten breitete sich der Olivenbaum über Griechenland, Italien und Spanien, im gesamten Mittelmeerraum aus. Die Griechen, die in Süditalien Städte gründeten, brachten zuerst das Olivenöl nach Italien, wo es bei Festessen oder zur Schönheitspflege verwendet wurde. So verbreitete sich der Olivenbaum seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. in Italien und gelangte auch nach Taggia, wo ihn im 12. Jahrhundert Benediktinermönche einführten. Seit dem entstanden in den Tälern rund um Taggia und Imperia viele Olivenhaine und es entwickelte sich eine intensive Olivenöl-Produktion. Noch heute können Sie in vielen Orten der Blumen Rivera alte Olivenöl-Mühlen bestaunen. In vielen großen und kleinen Ölmühlen wird auch heute das Olivenöl noch traditionell hergestellt.
Allein im Mittelmeerraum gibt es über 1.000 Oliven-baum-Sorten. Je nach Boden-beschaffenheit und Klima hat sich der Olivenbaum über hunderte Jahre ganz individuell entwickelt, manche Sorten sind auf einzelne Dörfer beschränkt. In Ligurien sind Taggiasca-Oliven weit verbreitet. Es sind eher kleine, längliche Früchte, die in halbreifem Zustand, wenn sie rot sind, geerntet werden. Ihr Geschmack ist angenehm fruchtig und weniger bitter als bei anderen Sorten.
Wussten Sie, dass es bei Oliven anders als bei Weintrauben, keine grünen und roten Sorten gibt? Alle reifen Oliven sind nahezu schwarz oder dunkel-violett. Da zu Erntebeginn im Oktober/November die Oliven nicht alle den gleichen Reifegrad aufweisen, gibt es grüne, rote und schwarze Oliven.
Vor Erntebeginn werden feinmaschige Netze unter den Olivenbäumen ausgelegt. Anschließend werden die Äste geschüttelt und die Oliven landen in den Netzen. Sie werden in Behälter gefüllt und zur Ölmühle transportiert. In den terrassierten Olivengärten Liguriens ist das auch heute noch eine beschwerliche Arbeit.
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