AFGHANISTAN
Fahrräder und Freiheitskampf, das gehört zusammen (➝ Mythos). Und zwar bis heute, etwa in Afghanistan. Als Mitglieder der weiblichen Fahrrad-Nationalmannschaft kämpfen hier beispielsweise einige junge Frauen für Gleichberechtigung. Und das verlangt Mut. War Frauen unter den Taliban das Fahrradfahren nämlich verboten, so gilt es bei nicht wenigen immer noch als verpönt.
Wenn die Sportlerinnen auf den Straßen um Kabul trainieren – früh morgens meist, wenn die Pisten noch leer sind –, werden sie deshalb oft beschimpft, attackiert oder sogar mit Steinen beworfen. Und das, obwohl ein Großteil von ihnen auch während des Trainings Kopftuch trägt. Den Frauen ist das egal. Sie fordern durch ihren Sport auf ziemlich gelassene Weise öffentlich ihr Recht ein, unabhängig mobil zu sein, und radeln so auch für einen gesellschaftlichen Wandel. Fahrrad und Freiheit, das passt eben. Benjamin Knödler
Dieser Beitrag erschien in Ausgabe 13/16 der Wochenzeitung "der Freitag". Original