RY X öffnet seit dem Erscheinen seiner „Berlin"-EP regelmäßig neue Musikwelten. Wo sein Soloprojekt noch eher akustisch und minimalistisch anmutet, bringen die Kollaborationen mit Adam Freeland und Steve Nalepa als The Acid und mit Frank Wiedemann von Âme als Howling die wehmütige Stimme Ry Cumings mit mal mehr, mal weniger druckvollem Bass und Elementen aus Deep und Progressive House zusammen. Auf Counter Records und Modeselektors Label Monkeytown Records erscheint mit „Sacred Ground" das erste vollwertige Album einer dieser Kollaborationen. Das Debüt von Howling wurde nach den ersten Tracks „Watch You Run" und „Howling" und vereinzelten Teaser-Gigs schon seit Längerem erwartet.
Eine allumfassende, unverkennbare Ästhetik ist jedem Song, den Cuming begleitet, absolut sicher - auch wenn sie deutlicher nach vorne gehen, wie bei „Stole The Night", der gleich nach dem eröffnenden „Signs" einen treibenden Basslauf mit Synthesizersounds mischt, die sich um Cumings Stimme herumweben. In diesem minimalistischen, aber doch vielfältigen Sound mit verschiedenen Elementen ist Wiedemann deutlich wiederzuerkennen. Die für Âme charakteristische Deep-House-Anmutung hört man auch auf „Sacred Grounds" allerorten, besonders wenn es wie bei „X Machina" in allen Ecken frickelt und wummert. RY X kommt hier wie so oft erst nach und nach dazu, bis er den gesamten Klangraum einzunehmen scheint. Mitunter erscheint diese Bauart der Songs in einer Stunde Albumlänge aber etwas zu repetitiv, bei „Forest" hilft nur ein eindrücklicher Basslauf zum Schluss über diesen Eindruck hinweg.
Die Inspirationen für Howlings Songs kommen aus den verschiedensten Ecken. Ein rein instrumentaler Track ist beispielsweise Zürich gewidmet, in einem anderen Song dreht sich der Refrain möglicherweise um einen Lackmustest. So ganz zu durchschauen ist das ob der gehauchten Texte meistens weder akustisch noch vom Sinnzusammenhang her, der Atmosphäre des Albums ist das aber umso zuträglicher. „Be my litmus" wird als Liedzeile so zur individuellen Interpretationsfrage.
Die Symbiose von Wiedemanns und Cumings Musikwelten klingt spannend, die gleichberechtigte Zusammenarbeit ist dem Album anzuhören. Bemerkenswert ist der unkonventionelle Umgang mit Songlängen, die abgesehen von zwei kurzen Zwischenspielen zwischen knapp vier und neuneinhalb Minuten schwanken und wie das Ergebnis eines organischen Produktionsprozesses erscheinen, in dem jeder Song seinen eigenen Weg nimmt. Auf „Sacred Ground" definieren Howling ihren Sound genauer und steigern ihren Wiedererkennungswert. Soundästhetisch stoßen sie dabei manchmal an Grenzen der Variabilität, als Ganzes funktioniert das Album aber gut. Nur den über zwei Jahre alten, namensgebenden Track „Howling" hätten sie der Platte zugunsten aktuellerer Produktionen ersparen können.
Original
Eine allumfassende, unverkennbare Ästhetik ist jedem Song, den Cuming begleitet, absolut sicher - auch wenn sie deutlicher nach vorne gehen, wie bei „Stole The Night", der gleich nach dem eröffnenden „Signs" einen treibenden Basslauf mit Synthesizersounds mischt, die sich um Cumings Stimme herumweben. In diesem minimalistischen, aber doch vielfältigen Sound mit verschiedenen Elementen ist Wiedemann deutlich wiederzuerkennen. Die für Âme charakteristische Deep-House-Anmutung hört man auch auf „Sacred Grounds" allerorten, besonders wenn es wie bei „X Machina" in allen Ecken frickelt und wummert. RY X kommt hier wie so oft erst nach und nach dazu, bis er den gesamten Klangraum einzunehmen scheint. Mitunter erscheint diese Bauart der Songs in einer Stunde Albumlänge aber etwas zu repetitiv, bei „Forest" hilft nur ein eindrücklicher Basslauf zum Schluss über diesen Eindruck hinweg.
Die Inspirationen für Howlings Songs kommen aus den verschiedensten Ecken. Ein rein instrumentaler Track ist beispielsweise Zürich gewidmet, in einem anderen Song dreht sich der Refrain möglicherweise um einen Lackmustest. So ganz zu durchschauen ist das ob der gehauchten Texte meistens weder akustisch noch vom Sinnzusammenhang her, der Atmosphäre des Albums ist das aber umso zuträglicher. „Be my litmus" wird als Liedzeile so zur individuellen Interpretationsfrage.
Die Symbiose von Wiedemanns und Cumings Musikwelten klingt spannend, die gleichberechtigte Zusammenarbeit ist dem Album anzuhören. Bemerkenswert ist der unkonventionelle Umgang mit Songlängen, die abgesehen von zwei kurzen Zwischenspielen zwischen knapp vier und neuneinhalb Minuten schwanken und wie das Ergebnis eines organischen Produktionsprozesses erscheinen, in dem jeder Song seinen eigenen Weg nimmt. Auf „Sacred Ground" definieren Howling ihren Sound genauer und steigern ihren Wiedererkennungswert. Soundästhetisch stoßen sie dabei manchmal an Grenzen der Variabilität, als Ganzes funktioniert das Album aber gut. Nur den über zwei Jahre alten, namensgebenden Track „Howling" hätten sie der Platte zugunsten aktuellerer Produktionen ersparen können.