Schon nach wenigen Tönen ist klar, welche Band hier ein neues Musikkapitel eröffnet. Streicher, die eine getragene Melodie spielen, dezentes Schnipsen, verhaltene Sounds vom Schlagzeug und dann diese einmalige Stimme - das kann nur Balthazar sein. Nach einem einem Schlagzeugerwechsel im letzten Jahr macht die Band mit „Decency", dem ersten Song des neuen Albums „Thin Walls", genau dort weiter, wo „Rats" vor zwei Jahren mit „Sides" aufhörte.
Maarten, Jinte, Patricia, Simon und Michiel beginnen diesmal mit gepflegter Rotweinstimmung und dem musikalischen Äquivalent des großen Perserteppichs, den die Band aus Gent bei Konzerten auf der Bühne liegen hat. Ein Wohnzimmer zum Zuhören - und dazu wieder schwermütige Fragen, wie in der ersten Single „Then What": „And if in the warmth and rhythm of your skin I lost everything I could win/ Then what is it I've got?" Das konnten Balthazar schon immer gut. Aber auf „Thin Walls" haben sie hörbar am Sound geschraubt.
Wo „Leipzig" im letzten Jahr als zwischengeschaltete Single noch deutlich an „Rats" anknüpfte, verzichten die Belgier auf „Thin Walls" größtenteils auf ihre charakteristischen Streicherakkorde und Bläser in der Instrumentierung der Refrains. Stattdessen hält mehr Groove Einzug und rotzigere Rock'n'Roll-Allüren werden ausgepackt, „Nightclub" und „I Looked For You" sind hierfür exemplarisch. Generell ist Balthazars drittes Studioalbum weniger verspielt und melodiös und daurch auch weniger eingängig. Es fehlen die infektiösen Melodien, die das letzte Album zu so einem Langzeitfavoriten machten. „Thin Walls" hört sich schön an und stellt die richtigen Fragen, aber außer „Then What" bleibt nach dem Hören nicht allzu viel hängen.
Trotzdem sind der musikalische Grundtonus und die Songtexte bestechend. „Bunker" und „Wait Any Longer" zelebrieren eine gediegene Schwermut („When did all the streets get so empty?/ And when did all the music die on me?") und „Dirty Love", das erst wie eine Reprise von „Then What" klingt, entpuppt sich als weitere lyrische Perle. „Your mistakes are discovered/ they stop feeling wrong my lover/ I'm going back from where I came" lauten die ersten Zeilen des Songs, die Maarten als einer von zwei Leadsängern mit seiner sonoren, tiefen Stimme über die dezente Perkussion singt. Auch wenn von den Songs wenig im Gedächtnis bleibt, ist „Thin Walls" ein gutes Album und zu einem Glas Malbec genau das Richtige.
Original
Maarten, Jinte, Patricia, Simon und Michiel beginnen diesmal mit gepflegter Rotweinstimmung und dem musikalischen Äquivalent des großen Perserteppichs, den die Band aus Gent bei Konzerten auf der Bühne liegen hat. Ein Wohnzimmer zum Zuhören - und dazu wieder schwermütige Fragen, wie in der ersten Single „Then What": „And if in the warmth and rhythm of your skin I lost everything I could win/ Then what is it I've got?" Das konnten Balthazar schon immer gut. Aber auf „Thin Walls" haben sie hörbar am Sound geschraubt.
Wo „Leipzig" im letzten Jahr als zwischengeschaltete Single noch deutlich an „Rats" anknüpfte, verzichten die Belgier auf „Thin Walls" größtenteils auf ihre charakteristischen Streicherakkorde und Bläser in der Instrumentierung der Refrains. Stattdessen hält mehr Groove Einzug und rotzigere Rock'n'Roll-Allüren werden ausgepackt, „Nightclub" und „I Looked For You" sind hierfür exemplarisch. Generell ist Balthazars drittes Studioalbum weniger verspielt und melodiös und daurch auch weniger eingängig. Es fehlen die infektiösen Melodien, die das letzte Album zu so einem Langzeitfavoriten machten. „Thin Walls" hört sich schön an und stellt die richtigen Fragen, aber außer „Then What" bleibt nach dem Hören nicht allzu viel hängen.
Trotzdem sind der musikalische Grundtonus und die Songtexte bestechend. „Bunker" und „Wait Any Longer" zelebrieren eine gediegene Schwermut („When did all the streets get so empty?/ And when did all the music die on me?") und „Dirty Love", das erst wie eine Reprise von „Then What" klingt, entpuppt sich als weitere lyrische Perle. „Your mistakes are discovered/ they stop feeling wrong my lover/ I'm going back from where I came" lauten die ersten Zeilen des Songs, die Maarten als einer von zwei Leadsängern mit seiner sonoren, tiefen Stimme über die dezente Perkussion singt. Auch wenn von den Songs wenig im Gedächtnis bleibt, ist „Thin Walls" ein gutes Album und zu einem Glas Malbec genau das Richtige.