Wo die Messlatte weit oben angesetzt ist, fällt das Scheitern einfach. Arthur Beatrice legten 2014 nach der ersten EP „Carter" mit ihrem Debütalbum „Working Out" und den hymnenhaften Songs „Carter", „Midland" oder „Grand Union" ein Werk vor, das die Erwartungen für weitere Veröffentlichungen ordentlich hochschraubte. „Real Life", die Vorabsingle zum zweiten Album, sparte nicht an Pathos und Überschwang und steigerte die Spannung weiter.
Zuerst erfreut auf „Keeping The Peace" das Wiederhören mit Ella Girardots gewohnt hochemotionaler Stimme, dann folgen Bläsersätze und Streicherensembles des London Contemporary Orchestra, die einen Vergleich mit Florence Welch auf „ How Big, How Blue, How Beautiful " unabdingbar machen. Wo früher noch The xx regelmäßig als Referenz herhielten, ist jetzt also mehr Opulenz angesagt. Zudem einigte sich die Band darauf, die wunderschön weiche Stimme von Gitarrist Orlando Leopard (der auch auf jenem letzten Album von Florence + The Machine mitwirkte) zu streichen und Girardot zur souveränen Frontfrau zu machen.
Erneut rückt der Gesang ins Zentrum der Produktion, bekommt dabei aber mitunter deutlich zu wenig Raum („Every Cell") oder muss sich erst aus einem Begleitchor herauskämpfen („All I Ask", „I Left You"). Textlich ist „Keeping The Peace" konkreter als das eher metaphorisch angelegte Debüt: Aus „And so I come barren like some northern shoreline" („Carter") wird „And you run from all the things you want to feel" („Who Returned"). Läuft auf dasselbe hinaus, klingt aber weniger kunstvoll.
Thematisch bleibt trotzdem alles beim Alten. „Strength is no virtue when you've nobody to hurt you", „You can never be whole if you've never been broken", darüber lässt sich natürlich streiten, aber von der Stimmung her reihen sich die neuen Song nahtlos in den Arthur-Beatrice-Kosmos ein. Der Ausreißer „Who Returned" wartet mit elektronischen Elementen auf und bricht so mit dem Zurückhaltender-Beginn-gipfelt-in-maximal-pathetischem-Refrain-Schema, das bei „Carter" für Gänsehaut sorgte, auf „Keeping The Peace" aber zu sehr das Grundrezept ist.
Genau hier liegt der entscheidende Schwachpunkt von Arthur Beatrices neuem Werk: Das eher einförmige Songwriting sorgt für zu wenige Momente, die herausstechen. So bleibt außer „Real Life", „Who Returned" und „All I Ask" in letzter Konsequenz nicht viel hängen und Fragen zum Gesangsverbot für Orlando Leopard bekommen umso mehr Raum. Vielleicht also der richtige Zeitpunkt, um „Working Out" und damit auch den Gesangsduetten eine Renaissance zu gönnen.
Original
Zuerst erfreut auf „Keeping The Peace" das Wiederhören mit Ella Girardots gewohnt hochemotionaler Stimme, dann folgen Bläsersätze und Streicherensembles des London Contemporary Orchestra, die einen Vergleich mit Florence Welch auf „ How Big, How Blue, How Beautiful " unabdingbar machen. Wo früher noch The xx regelmäßig als Referenz herhielten, ist jetzt also mehr Opulenz angesagt. Zudem einigte sich die Band darauf, die wunderschön weiche Stimme von Gitarrist Orlando Leopard (der auch auf jenem letzten Album von Florence + The Machine mitwirkte) zu streichen und Girardot zur souveränen Frontfrau zu machen.
Erneut rückt der Gesang ins Zentrum der Produktion, bekommt dabei aber mitunter deutlich zu wenig Raum („Every Cell") oder muss sich erst aus einem Begleitchor herauskämpfen („All I Ask", „I Left You"). Textlich ist „Keeping The Peace" konkreter als das eher metaphorisch angelegte Debüt: Aus „And so I come barren like some northern shoreline" („Carter") wird „And you run from all the things you want to feel" („Who Returned"). Läuft auf dasselbe hinaus, klingt aber weniger kunstvoll.
Thematisch bleibt trotzdem alles beim Alten. „Strength is no virtue when you've nobody to hurt you", „You can never be whole if you've never been broken", darüber lässt sich natürlich streiten, aber von der Stimmung her reihen sich die neuen Song nahtlos in den Arthur-Beatrice-Kosmos ein. Der Ausreißer „Who Returned" wartet mit elektronischen Elementen auf und bricht so mit dem Zurückhaltender-Beginn-gipfelt-in-maximal-pathetischem-Refrain-Schema, das bei „Carter" für Gänsehaut sorgte, auf „Keeping The Peace" aber zu sehr das Grundrezept ist.
Genau hier liegt der entscheidende Schwachpunkt von Arthur Beatrices neuem Werk: Das eher einförmige Songwriting sorgt für zu wenige Momente, die herausstechen. So bleibt außer „Real Life", „Who Returned" und „All I Ask" in letzter Konsequenz nicht viel hängen und Fragen zum Gesangsverbot für Orlando Leopard bekommen umso mehr Raum. Vielleicht also der richtige Zeitpunkt, um „Working Out" und damit auch den Gesangsduetten eine Renaissance zu gönnen.