„If you don't love me/ you don't love anybody/ Ain't you glad it's you?" Das zweite Album von Savages beginnt absolut erwartungskonform: Aggressive Gitarrenriffs, brachiales Schlagzeuggewitter und ein treibender Basslauf, gepaart mit wütenden Lyrics, die aus Sängerin Jehnny Beth mit ihrer markanten Stimme herausbrechen. Proklamativ wie eh und je sind die Texte auch auf „Adore Life", das beste Ratgeberqualitäten beweist. „Don't try to change", mahnt Beth, dekliniert die Probleme durch, die blindes Verliebtsein mit sich bringt und fordert Veränderung.
Wie schon frühere Veröffentlichungen, wenn auch nicht wie bei ihrem Debütalbum auf dem Cover abgedruckt, wird „Adore Life" ebenfalls von einem Manifest begleitet. Darin ruft das Quartett zu Menschlichkeit, Solidärität, Zusammenhalt und Mut zu Veränderungen auf und verkündet: Liebe ist die Antwort! Eine Nummer kleiner geht es natürlich nicht, Savages wollen den ganzen Kuchen und nicht nur die Krümel. Das sei ihnen gegönnt. Im Gegensatz zum eher pathetischen Manifest geben sich die Songs auf „Adore Life" dann doch erstaunlich unaufgeregt und kontemplativ, ohne die großen Weisheiten allzu großspurig und am laufenden Band rauszuhauen. So ist der fünfminütige Quasi-Titelsong „Adore" eine wunderschöne Ode an das Leben, der immer wieder die eine tiefschürfende Frage stellt: Ist es menschlich, das Leben über alles zu lieben?
Zumindest diese Frage können Jehnny Beth, Gemma Thompson, Ayşe Hassan und Fay Milton deutlich bejahen. Ansonsten bleibt vieles ungewiss und uneindeutig, aber Klärung war ja letztlich auch nicht das Ziel, sondern eher das aufrüttelnde Moment. Und so bleiben zwar nach den vierzig Albumminuten mindestens so viele Fragezeichen wie zuvor, aber eines ist sicher: Savages springen den Problemen des Lebens 2016 mit erhobenem Schlagring direkt ins Gesicht und wirbeln auf ihrem Weg mehr als genug Staub auf, um wieder einmal nachhaltig Eindruck zu hinterlassen.
Original
Wie schon frühere Veröffentlichungen, wenn auch nicht wie bei ihrem Debütalbum auf dem Cover abgedruckt, wird „Adore Life" ebenfalls von einem Manifest begleitet. Darin ruft das Quartett zu Menschlichkeit, Solidärität, Zusammenhalt und Mut zu Veränderungen auf und verkündet: Liebe ist die Antwort! Eine Nummer kleiner geht es natürlich nicht, Savages wollen den ganzen Kuchen und nicht nur die Krümel. Das sei ihnen gegönnt. Im Gegensatz zum eher pathetischen Manifest geben sich die Songs auf „Adore Life" dann doch erstaunlich unaufgeregt und kontemplativ, ohne die großen Weisheiten allzu großspurig und am laufenden Band rauszuhauen. So ist der fünfminütige Quasi-Titelsong „Adore" eine wunderschöne Ode an das Leben, der immer wieder die eine tiefschürfende Frage stellt: Ist es menschlich, das Leben über alles zu lieben?
Zumindest diese Frage können Jehnny Beth, Gemma Thompson, Ayşe Hassan und Fay Milton deutlich bejahen. Ansonsten bleibt vieles ungewiss und uneindeutig, aber Klärung war ja letztlich auch nicht das Ziel, sondern eher das aufrüttelnde Moment. Und so bleiben zwar nach den vierzig Albumminuten mindestens so viele Fragezeichen wie zuvor, aber eines ist sicher: Savages springen den Problemen des Lebens 2016 mit erhobenem Schlagring direkt ins Gesicht und wirbeln auf ihrem Weg mehr als genug Staub auf, um wieder einmal nachhaltig Eindruck zu hinterlassen.