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Bewegungen - Körper und Gemüt

Bewegungen - Körper und Gemüt
Ausdruck und Bewegung - Körper und Gemüt - R.M.F - Alltagspsychologie
Bewegungen - Körper und Gemüt - R.M.F - Alltagspsychologie - Ausdruck
Jeder Gemütsbewegung entspricht eine körperliche Bewegung, eine körperliche Urgeste, das stellten wir vorläufig rein beobachtend fest.
Versuchen wir nunmehr zu verstehen, woher diese Zuordnung von Gemütsbewegung und Körperbewegung kommt, so sehen wir uns wieder auf die Problematik des Verhältnisses zwischen Seele und Leib geführt.
Wieder müssen wir weit verbreiteten Anschauungen entgegen treten. Schon die feste Zuordnung von Affekt und Bewegung beweist, dass es keineswegs im Belieben der Seele steht, welche Bewegungen sie innervieren will, vielmehr deutet alles darauf hin, dass die Ausdrucksbewegungen nicht willkürliche Anhängsel der Triebe sind, sondern deren inneren Lebenstendenzen dienen.
Eine Schwierigkeit ist besonders durch den Begriff 'Ausdruck' geschaffen, der so klingt, als wäre zunächst eine Stimmung der Seele da, die sich nachträglich körperlich ausdrückte, und der ferner einen Doppelsinn einschließt, indem 'Ausdruck' einerseits zweckfreie Äußerung und zweitens Äußerung zum Zweck einer auch anderen verständlichen Mitteilung heißt.
Dass die Mitteilung nicht der Ursinn der Ausdrucksbewegung sein kann, ist leicht einzusehen.
Erstens werden viele Affektbewegungen (wie die Herz- und Eingeweidebewegungen) überhaupt nicht wahrgenommen und können daher nicht in der Mitteilung ihren Grund haben.

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