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Pflege für sensible Haut

Pflege für sensible Haut

Weleda-Magazin, Winter 2013 - Mit der Haut erfühlen wir die Welt: Klirrende Kälte und Gluthitze, zärtliche Berührung und Schmerz. Aber immer häufiger reagiert unser größtes Sinnesorgan mimosenhaft empfindlich auf alle möglichen Einflüsse. Pflege für empfindliche helfen zart besaiteter Erwachsenen- und Babyhaut im Gleichgewicht zu bleiben.

Die Haut juckt nach dem Duschen, spannt unangenehm oder brennt wie Feuer nach dem Eincremen - typisch sensible Haut. Meist sieht man den Betroffenen nichts davon an. Teilweise zeigt sich die Haut aber auch deutlich gereizt: Sie kann rote Flecken bekommen oder sich stellenweise schuppen. Betroffen ist vor allem die Gesichtshaut. In den westlichen Ländern beschreibt bereits jeder Zweite seine Haut als empfindlich oder sensibel.

Solche Hautreaktionen lassen sich medizinisch nur schwer einordnen. Dermatologen nehmen das Thema aber ernst. Empfindliche beziehungsweise hypersensitive Haut sei ein beachtliches dermatologisches Problem der Gesellschaft, schreibt die Hautärztin Martina Kerscher von der Universität Hamburg in ihrem Fachbuch "Dermatokosmetik".

Wissenschaftler bemühen sich daher seit geraumer Zeit, das Phänomen empfindliche Haut besser zu verstehen. Forschungsergebnisse aus der Psychodermatologie zeigen etwa, dass Stress eine Rolle spielt. Kummer, Ärger und andere seelische Nöte wirken auf unser Nerven- und Hormonsystem. Sie schwächen das Immunsystem, begünstigen Hautreaktionen und fördern Juckreiz.

Aber auch das, was von außen kommt, kann die Haut stressen. Starker Wind, UV-Strahlen, trockene Luft, Minusgrade und schmutzige Luft strapazieren die zarte Gesichtshaut. Ein reizender Faktor können auch Substanzen in Kosmetik sein, etwa Konservierungsmittel wie Benzoesäure, Salicylsäure oder Duftstoffe.

Dass die Haut gegen alles mögliche rebelliet und entsprechend reagiert, hängt oft mit einer gestörten Barrierefunktion zusammen. Wenn unsere äußere Schutzhülle geschwächt ist, machen ihr unterschiedliche Einflüsse viel mehr aus. Sie kann beispielsweise ihre Feuchtigkeit nicht mehr so gut speichern, wird trockener und damit sensibler.

Sensible Babyhaut braucht besondere Fürsorge
Auch ganz am Anfang unseres Lebens hat die Haut der Welt nicht viel entgegenzusetzen. Babyhaut ist viel dünner als Erwachsenenhaut und nicht voll entwickelt und ist daher sehr sensibel. Die empfindsame, zarte Haut nimmt Sinneseindrücke wie Streicheln, Kälte und Wärme intensiv wahr und braucht besondere Fürsorge. In den ersten Monaten ist Babyhaut kaum vor Umwelteinflüssen geschützt. Die Talgdrüsen müssen sich beispielsweise erst noch voll entwickeln, der Säureschutzmantel ist in den ersten wochen noch unvollständig. Babyhaut trocknet daher relativ leicht aus. Sie ist außerdem durchlässig für Stoffe von außen - also auch für Substanzen in Hautpflegeprodukten. Deshalb reichen anfangs für die tägliche Hygiene Waschlappen udn klares Wasser.

Neigt die Babyhaut zu Trockenheit oder reagiert sie hypersensibel, kann sie eine reizarme Pflege ohne synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe und mit natürlichen Pflanzenölen wieder ins Gleichgewicht bringen.