Astrid Diepes

translator, journalist, Frankfurt, Stuttgart & Italy

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Frühlingszeit ist Kräuterzeit


Auf der Fensterbank Küchenkräuter selbst züchten und genießen
Text: 
Astrid Diepes
22. März 2017

Küchenkräuter und Wildkräuter sind seit jeher die perfekte Art, um Speisen zu würzen. Sie sind wahre Vitaminbomben und stecken voller Mineralstoffe. Mit unseren Gartentipps lassen sie sich problemlos auf der Fensterbank züchten. Neben den Klassikern wie Petersilie, Schnittlauch und Basilikum stellen wir auch etwas ausgefallenere Kräuter wie Rosmarin, Borretsch und verschiedene Thymianvarianten vor.

Rosmarin liebt sonnige Standorte und passt gut zu Geflügel (Bild: Astrid Diepes)

Auch wenn ein kleines Gärtchen zum Anpflanzen von Küchenkräutern besonders geeignet ist, lassen sie sich auf der Fensterbank ebenfalls gut ziehen. Kräutersamen findet man jetzt im Frühling eigentlich überall. Preiswerte Töpfe und Pflanzerde gibt es oftmals gleich dazu. Die größte Auswahl bietet sicherlich ein Gartenmarkt. Vor dem Aussäen sollte das Loch im Blumentopf unten locker mit einer oder mehreren Tonscherben verdeckt werden. Darauf kommt eine dünne Schicht Blähton oder Sand, um Staunässe zu vermeiden. Aufgefüllt wird dann mit Pflanzerde, in die die Kräutersamen ausgesät und mit wenigen Millimetern Erde bedeckt werden. Auf dem Fensterbrett mit ausreichend Licht und regelmäßig gegossen, keimen die Samen schnell. Genaue Hinweise für die jeweilige Kräutersorte findet man meist auf der Rückseite des Samentütchens. Wer selbst keine Kräuter züchten möchte, kann jetzt im Frühling auch Wildkräuter wie Bärlauch und Löwenzahnblätter sammeln. Letztere ergeben einen gesunden und schmackhaften Salat.

Borretsch würzt Kartoffel-, Gurken- und Blattsalat (Bild: Astrid Diepes)

Wichtig sind beim Kräuterzüchten ausreichend große Töpfe, damit die Pflanzen Wurzeln bilden können und genügend Nährstoffe bekommen. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian lieben naturgemäß einen sehr sonnigen bis heißen Standort. Petersilie passt besonders gut in Salate oder Suppen, zu Gemüse, Fleisch- und Fischgerichten, in Kräuterquark oder zu Kartoffelpüree. Mit Schnittlauch lassen sich Kartoffelgerichte, Suppen, Salate und Kräuterquark verfeinern. Basilikum eignet sich hervorragend für mediterrane Speisen – der Klassiker ist die Insalata Caprese aus Tomaten und Mozzarella. Schon unsere Großmütter wussten, wieviel besser ein Putensteak mit einem Zweig Rosmarin schmeckt. Kartoffel-, Gurken- und Blattsalaten verleiht Borretsch eine besondere Note. Er harmoniert ebenfalls gut mit Mayonnaisen und kalten Sahne- und Joghurtsaucen. Auch die hübschen blauen Blüten sind essbar und zudem sehr dekorativ.

Diese Kräuterbücher liefern umfangreiches Pflanzenwissen (Bild: Astrid Diepes)

Thymian gibt es neben der klassischen Variante auch in vielen besonderen Züchtungen wie Orangen- und Zitronenthymian sowie Bergamotte- oder Lavendelthymian. Mehr wertvolle Tipps und Expertenwissen bieten die beiden Bücher "Kräuter selbst anbauen – Schritt für Schritt zum eigenen Kräuterparadies" von Renate Hudak (für 12,99 Euro als Taschenbuch mit kostenloser App, ISBN 978-3-8338-5064-6) und http://www.gu.de/buecher/gartenratgeber/gartengestaltung-pflege/816403-kraeuter-fuer-jeden-geschmack/ von Engelbert Kötter (für 19,99 Euro als Hardcover, ISBN 978-3-8338-4491-1), beide erhältlich in jeder gut sortierten Buchhandlung. Auch als Naturheilmittel bieten sich viele Wild- und Gartenkräuter an. In "Das Heilwissen der Hildegard von Bingen", (erhältlich für 24,99 Euro als Taschenbuch oder 19,99 Euro als E-Book, ISBN 978-3-8338-3602-2) stellt Günther H. Heepen die Heilwirkung der einzelnen Kräuter vor.


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