Astrid Diepes

translator, journalist, Frankfurt, Stuttgart & Italy

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Autoland Baden-Württemberg


Von Pionieren, Tüftlern und schnellen Fahrzeugen
Text und Fotos: 
Astrid Diepes
24. August 2016

Im Ländle arbeiten seit jeher schlaue Köpfe an der (Weiter-)Entwicklung des Heiligen Blechles. Ferdinand Porsche, Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach, Carl Friedrich Benz und seine Ehefrau Bertha Benz sind nur einige der baden-württembergischen Pioniere, die mit ihren Erfindungen weltweit für Aufsehen sorgten. Auch heute braucht die Automobilindustrie engagierte Autofans. Deshalb haben wir für Euch in diesem Artikel Wissenswertes zu passenden Studiengängen, faszinierenden Museen und neuesten Entwicklungen zusammengefasst.

Das Porsche-Museum wurde vom Wiener Architekturbüro Delugan Meissl Associated Architects entworfen (Bild: Astrid Diepes)

Für qualifizierten Nachwuchs in der Automobilindustrie bietet die Hochschule Esslingen seit dem Wintersemester 2013/14 den Bachelorstudiengang Technische Betriebswirtschaft/Automobilindustrie mit den drei Schwerpunkten Wirtschaft, Automobil und Technik. Das Studium richtet sich an alle, die für ihr späteres Berufsleben in der Automobilindustrie eine kombinierte Ausbildung in Technik und Wirtschaft anstreben. Den Studierenden werden fundierte betriebswirtschaftliche und grundlegende ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse vermittelt, die sie fit machen für die zukünftigen Herausforderungen der Automobilindustrie. Dieser und weitere Studiengänge bescheren der Automobilindustrie sowie ihren Zulieferern gut ausgebildete Nachwuchskräfte. Weltweit bekannt ist der Standort Baden-Württemberg vor allem durch die in Stuttgart heimischen Automarken Porsche und Mercedes. Deren Wagen passen zwar nicht zum durchschnittlichen studentischen Budget, ihre beiden Museen sind dennoch spannend für Studierende.

Im „rollenden Museum“ werden neben Porsches auch von Ferdinand Porsche entworfene VW-Käfer ausgestellt (Bild: Astrid Diepes)

Das Mercedes-Benz-Museum bildet zusammen mit dem Mercedes-Benz-Zentrum die Mercedes-Benz-Welt. Interessierte können sich im Museum auf 16.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche über die Firmengeschichte, ergänzt durch Exponate zur jeweiligen deutschen Historie, informieren. Das Porsche-Museum am Zuffenhausener Porscheplatz verfolgt das Prinzip des „rollenden Museums“ mit ständig wechselnden Ausstellungsfahrzeugen. Zum Museumsbestand gehören insgesamt 450 ausstellungswerte Exponate, unter anderem der Porsche 356 „Nr. 1“ Roadster und der Porsche 356 Coupé „Ferdinand“. Der Fokus liegt hier eindeutig auf den Autos.

Beide Museen sind geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr, der Eintritt für Studierende beträgt 4 €, regulär 8 €. Wem ein kurzer Eindruck im Porsche-Museum genügt, zahlt ab 17 Uhr 2 €.

Der erfolgreiche Stern von Stuttgart (Bild: Astrid Diepes)

Auch in der Forschung rund ums Auto ist Baden-Württemberg vorne mit dabei, unter anderem mit zwei international bedeutsamen Forschungsprojekten. Im Rahmen von ARENA2036 – Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles arbeiten Wissenschaftler/innen der Universität Stuttgart und des Fraunhofer-Instituts IPA mit Mitarbeiter/innen von Daimler, Bosch, Bär Automotion und BASF zusammen. Ziel ist es, ein ressourcenschonendes Automobil für die Zukunft zu entwickeln. Das zweite genannte Forschungsprojekt ist das Gauss Center for Supercomputing. Hier schließt sich das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart mit Partnern aus München und Jülich zusammen, um gemeinsam wissenschaftliche Höchstleistungsrechner zu unterstützen. In Europas leistungsstärkstem Großrechnerverbund finden Forschungskooperationen zwischen Universität und Automobilindustrie statt.


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