Tim Drabandt ist ein preisgekrönter Jungregisseur und Kameramann, der unter anderem mit dem BOK Radio Award für das beste Musikvideo 2014 ausgezeichnet wurde. Neben seiner Liebe zum Film schlägt sein Herz für die Musik. In unserem Exklusivinterview erzählt er uns, wie man mit Leidenschaft, Musik und dem Wunsch nach Frieden gemeinsam die Welt verändern kann.
In Nairobi macht Tim mit Musik und mit seinem Projekt "Change We Need" Jugendlichen Mut (Bild: Ngalah Oreyo)
Astrid Diepes: Du bist Gründer des Projekts "Change We Need". Was genau verbirgt sich dahinter?´
Tim Drabandt: "Change We Need" ist ein Medien- und Filmprojekt, welches im Jahr 2012 in Kooperation mit der kenianischen Nichtregierungsorganisation "Slum Sanaa" (auf Deutsch "Slum-Kunst") entstanden ist. Slum Sanaa hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten Nairobis mit kreativen Projekten wie Tanz, Theater, Gesang und Malerei zu fördern.
Diepes: Im Rahmen von "Change We Need" hast Du in Kenia mit Kindern und Jugendlichen ein gleichnamiges Musikvideo gedreht, in dem Ihr Eure und unser aller Sehnsucht nach Frieden ausdrückt. Ist das Projekt damit vorerst abgeschlossen oder geht es weiter?
Drabandt: Das dreiminütige Musikvideo ist eine von mehreren Produktionen, die im Februar 2012 in Nairobi entstanden sind. Die Künstler und Künstlerlinnen, mit denen wir diesem Clip produziert haben, sind junge Talente direkt aus den Slums von Nairobi. Dort wurde das Video auch gedreht. Die Hauptbotschaft des Songs ist "Frieden" und soll die Menschen dazu auffordern, ihren Teil zu einer konfliktfreien und vereinten Welt beizutragen. Das Projekt wurde als ein offenes, nicht-kommerzielles Medien- und Filmprojekt gestartet und genau das ist es bis heute.
Die junge kenianische Frau freut sich über den deutschen Besuch (Bild: Tim Drabandt)
Nach diesem Video entstanden weitere intra- und
interkontinentale Produktionen unter dem Schirm von "Change We Need".
Diese Produktionen gehen weit über die kenianischen Grenzen hinaus. So
zum Beispiel die Videos "George Imara & Mary Summer – Happy People" und "Outlangish – Skateboarding Against Poverty". Mary Summer und ich haben uns 2012 in Nairobi bei Slum Sanaa kennengelernt, da sie ebenfalls für die Organisation tätig war.
(Mary stellten wir euch bereits im ersten Teil der Reihe vor, den ihr hier nachlesen könnt; Anm. d. Redaktion).
Kenianischen Kindern gibt "Change We Need" Hoffnung für die Zukunft (Bild: Tim Drabandt)
Diepes: Können sich unsere Leser/innen bei Interesse ehrenamtlich an Deinem Projekt beteiligen? Falls ja: In welchen Bereichen und bei welchen Aufgaben könnt Ihr konkret Unterstützung gebrauchen?
Drabandt: Wir arbeiten ständig an neuen Projekten. Interessierte können sich jederzeit gerne bei mir melden, um weitere Informationen zu erhalten. Sie erreichen mich unter: hello@timdrabandt.com.
Diepes: Was ist das nächste Ziel von "Change we need"?
Drabandt: Momentan arbeiten wir an einem Dokumentarfilmprojekt namens "Red Ochre – the Last Guards of the Holy Fire", von dem man sich bereits einen Teaser ansehen könnt. Thematisch wird es in dem Film darum gehen, dass die Kultur des Himba-Stammes in Nord-Namibia sehr schnell stirbt/ verschwindet. Viele der Nomaden halten bis heute an ihrer traditionellen Lebensweise fest, obwohl ihre Kultur durch den Klimawandel, Entwicklungsprojekte der namibischen Regierung und das Streben der jüngeren Generationen nach Westernisierung stark bedroht ist.
Diepes: Lieber Tim, herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, uns sowie unseren Lesern und Leserinnen von deinem sozialen Musikprojekt zu berichten.
Am 29. Juni geht es weiter mit dem dritten Teil unserer Reihe. Darin werden wir euch ein Musicalprojekt des Jugendamts Stuttgart vorstellen, das spendenfinanzierte Musicalaufführungen mit Kindern und Jugendlichen organisiert.
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