Gutes bewirken durch Musik
Der ein oder andere kennt die Vollblutmusikerin Mary sicher noch von ihrer Teilnahme bei der Castingshow "The Voice of Germany" letztes Jahr. Manche von euch haben vielleicht auch schon ein Konzert der Stuttgarterin besucht. Was weniger bekannt sein dürfte: Mary Summer engagiert sich im Rahmen des sozialen Musikprojekts "Music for Life e.V." für benachteiligte Jugendliche und Kinder in Stuttgart, Deutschland und der Welt. Lest weiter und erfahrt in unserem Interview, was genau sie dabei bewirkt.
Mary Summer überzeugt mit Herz und Rhythmusgefühl (Bild: Roland Guth)
Astrid Diepes: Du bist Gründerin des Vereins Music for Life. Was genau verbirgt sich dahinter?
Mary Summer: Wir bewirken mit Musik positive soziale Veränderungen. Als Sängerin und Sozialpädagogin wollte ich schon während des Studiums die beiden Bereiche verbinden, für die mein Herz schlägt. In den Projekten verhelfen wir Kindern und Jugendlichen bei ihrer Entwicklung zu mehr Selbstbewusstsein und Resilienz. Resilienz ist Widerstandskraft trotz widriger Umstände. Bisher haben wir Projekte in Nairobi, Kapstadt, auf Ibiza und in Kambodscha unterstützt oder selbst durchgeführt. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche haben dabei an Musical-, Gesangs-, Rap-, Film- und Theaterprojekten teilgenommen. Die Erfolgserlebnisse bleiben ihnen für immer im Gedächtnis. Eigene Talente zu entwickeln und vor allem auch zu zeigen, fördert ihre Entwicklung zu starken Persönlichkeiten.
Eine bessere Zukunft für die Kinder im drittgrößten Township Südafrikas in Khayelitsha (Bild: Music for Life e.V.)
Diepes: Im Rahmen von Music for Life hast du dich in Afrika für Kinder und Jugendliche eingesetzt. Was meinst du haben die Kinder aus dieser Erfahrung gezogen?
Summer: Für die Kinder, mit denen ich in Kenia und Südafrika gearbeitet habe, war es neu, dass jemand nur für sie da ist. Allein die wertschätzende Beachtung hat ihnen zu mehr Selbstwertgefühl verholfen. Ihre Talente in den Vordergrund zu stellen und sie kreativ sein zu lassen, eine Theaterszene oder einen Songtext selbst zu verfassen, hat ihnen Seiten an sich selbst gezeigt, um die sich sonst niemand in ihrer Umgebung kümmern kann. In Südafrika haben wir von April 2013 bis Dezember 2014 mit dem Power Child Campus kooperiert. Dabei stellten wir einen Musiklehrer für die Kinder im Township Khayelitsha an. In Kenia gaben wir in einem Slum in der Hauptstadt Nairobi Jugendlichen und Kindern die Möglichkeit, am Art Centre teilzunehmen. Das gibt ihnen viele frohe Momente in ihrer schwierigen Lebenssituation und wirkt sich positiv auf ihre Zukunft aus.
Auch in Deutschland profitieren Kinder von Marys Arbeit und vom Verein gemeinnützigen Music for Life (Bild: Music for Life e.V.)
Diepes: Zusammen mit deinem Verein suchst du immer wieder nach unterstützungswürdigen Projekten. Um welche Bereiche und Aufgaben geht es dabei konkret?
Summer: Bis zum 31. Mai 2016 können Projekte vorgeschlagen werden, die die beiden gemeinnützigen Zwecke Jugendhilfe und Kulturförderung als Schwerpunkt haben. Im Internet wird dann über die Projekte abgestimmt. Der erste Platz erhält 1.000 €, der zweite 500 € und der dritte 250 € finanzielle Unterstützung für das jeweilige Projekt. Ich bin gespannt auf die hoffentlich vielfältigen Ideen, die eingereicht werden. Ich freue mich, immer wieder zu sehen, wie viele junge Menschen über den eigenen Horizont hinausblicken und anderen helfen wollen. Wir von Music for Life sammeln die Spenden, um solche Herzensprojekte unterstützen zu können, so wie ich selbst den Traum hatte, in Nairobi etwas zu verändern.
Logo des Vereins "Music for Life" (Bild: Music for Life e.V.)
Diepes: Abschließend noch zwei persönliche Fragen an dich als Musikerin: Hast du musikalische Vorbilder? Und was sind deine Pläne für dich als Sängerin?
Summer: Es gibt sehr, sehr viele tolle Musiker. Wenn ich hier nur wenige nenne, reicht das nicht. Ich bin sehr dankbar für die Inspiration, die sie uns schenken und entdecke immer wieder Neues. Als Sängerin möchte ich weiter die Herzen berühren und so oft es geht Benefizkonzerte geben.
Liebe Mary, herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, uns
und unseren Lesern/innen von deinem sozialen Engagement und deiner Liebe
zur Musik zu berichten.
Am 29. Mai geht es weiter mit dem zweiten
Teil unserer Reihe. Dann berichten wir euch, was es mit Musikprojekt
"CHANGE WE NEED" auf sich hat.
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