Daressalam. Kurz vor dem Interview ist ein Sturzregen auf die größte Stadt Tansanias niedergegangen. Weil die Straßen mit weitläufigen Schlaglöchern und dunkelgrauen Pfützen gespickt sind, fährt der Taxifahrer nur bis zur Straßenecke. Rebeca Gyumi steckt noch mitten in einer Besprechung, grüßt trotzdem herzlich und winkt durch in ihr Büro. Heller Fliesenboden, der Ventilator summt, hinter dem Schreibtisch stapeln sich Auszeichnungen und Fotos von Preisverleihungen auf einem zu kleinen Beistelltisch - verliehen, weil die junge Anwältin in Tansania fast im Alleingang ein Verbot von Kinderehen erwirkt hat. Gyumi entschuldigt sich für die Verspätung und bietet Tee und Kaffee an. Sie lacht viel, doch als das Gespräch beginnt, wird sie ernst und spricht konzentriert.
Interview