Kürzlich habe ich einen bekannten Kollegen gefragt, ob das Schreiben für ihn eine Lust oder eine Last sei. - Eine Lust, antwortete er, er freue sich jedes Mal darauf, sich an seinen Schreibtisch zu setzen. - Ich war neidisch. Denn ich gehöre zu jenen Unglücklichen, die um gute Sätze ringen, vielleicht sogar kämpfen müssen, denen Schreiben schwer fällt, die gern aufschieben, die mit der Blockade flirten, mit anderen Worten: die Profis sind im Prokrastinieren. Mir blieb also nichts anderes übrig, als den Kampf anzunehmen und Strategien zu entwickeln gegen das Aufschieben. Die gute Nachricht: Ja, es gibt solche Strategien. - Wir wollen gar nicht lange das Problem erörtern, sondern auf Lösungen schauen, auf das, was bei uns heute schon funktioniert. Und anhand einiger Coaching-Übungen eine Checkliste entwickeln mit dem vermessenen Titel: Erste Hilfe für Prokrastinierer. Ein Brevier für den Alltag, mit dem ab morgen das Aufschieben weniger wird, versprochen. Am Ende werde ich eines meiner "heiligen Bücher" vorstellen, eine Anti-Aufschiebe-Bibel, nach deren Lektüre nichts mehr so ist wie es war.