+++ Die Ackerflächen in
Nordrhein-Westfalen sind mit Schadstoffen belastet – unter anderem mit
Nitrat. Deswegen dürfen 134 Betriebe in Münster seit dem 1. Dezember
nicht mehr so viel düngen. Eine neue Düngeverordnung schränkt das Düngen
in sogenannten Roten Gebieten ein. Sie sind auf einer Karte
verzeichnet und mit der neuen Düngeverordnung deutlich größer geworden.
Die strengeren Regeln gelten jetzt auf fast einem Drittel der
Ackerfläche in NRW, schreibt das Landwirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung.
Dort müssen die Landwirt:innen jetzt ein Fünftel an Düngemittel sparen.
Die Landwirtschaftskammer schreibt uns auf Anfrage, vor Inkrafttreten
der Düngeverordnung seien rund 8.800 Betriebe in NRW betroffen gewesen;
diese Zahl habe sich jetzt auf rund 17.000 fast verdoppelt. In Münster
seien es vorher nur 15 Betriebe gewesen; die Zahl der betroffenen
Betriebe hat sich also fast verneunfacht. Laura Jacobs vom
Landwirtschaftsverband Westfalen-Lippe sagte uns außerdem, dass sich die
neuen Regeln künftig auch auf die Lebensmittelherstellung auswirken
werden. In Zukunft könnten die Landwirt:innen weniger Getreide ernten,
das sie an ihre Tiere füttern können. Die Europäische Kommission warnt
seit 1991 davor, dass Nitrat über den Dünger ins Wasser sickert und damit das Trinkwasser verunreinigt. Laut dem letzten Länderbericht
der EU-Kommission vom September 2022 habe sich die Qualität des
Grundwassers nicht verbessert, die Wasserverschmutzung durch Nitrate
bleibe weiterhin sehr besorgniserregend. Um nicht (noch mal) vom Europäischen Gerichtshof verurteilt zu werden, hat die Landesregierung nun eine neue Düngeverordnung beschlossen. (ast)
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