Viele menstruierende Personen leiden in der zweiten Zyklushälfte, zwischen Eisprung und Periode, am Prämenstruellen Syndrom (PMS). Depressive Verstimmungen, starke Schmerzen, Abgeschlagenheit und viele weitere Symptome plagen die Betroffenen.
Die Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist die schwerste Form von PMS. Rund 8 % aller menstruierenden Personen sind davon betroffen. Sie leiden in den 2 Wochen vor ihrer Periode zusätzlich an Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen, manche fühlen sich sogar wie eine andere Person.
Forschende aus Leipzig haben nun die Ursache von PMDS gefunden: In der zweiten Zyklushälfte steigt die Zahl der Serotonintransporter im Gehirn der Betroffenen um 18%. Diese transportieren ausgeschüttetes Serotonin vermehrt zurück in die Nervenzellen und sorgen für einen Serotoninmangel, der PMDS-Symptome auslöst. Die Forschung ging bisher davon aus, dass sich die Menge der Serotonintransporter nur alle 10 Jahre minimal ändert.
Die
Ergebnisse ermöglichen eine gezieltere Therapie der PMDS-Symptome.
Betroffene, die bisher Antidepressiva gegen ihre prämenstruellen
Depressionen einsetzen, können die Einnahme auf wenige Tage verkürzen.
Zudem können Betroffene den Serotoninspiegel mit Tageslichtlampen und
Lebensmitteln mit Vorläuferstoffen von Serotonin erhöhen. Studienleiterin Julia Sacher ordnet das so ein: Allerdings
erreicht man durch diese Maßnahmen nicht die Konzentrationen, die durch
eine medikamentöse Therapie erreicht werden. Hier müsste in zukünftigen
Studien noch genauer erforscht werden, wie man über Ernährung und
Lichttherapie gezielt PMDS beeinflussen kann.
Noch steht die Menstruationsforschung am Anfang. Eine Meldung wie diese macht aber Hoffnung.
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