Auf der Suche nach Schutz sind 90 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren hier gelandet: in einem Haus auf einem Hügel in Affoltern am Albis. Rundherum liegen Felder, Zürich ist eine Dreiviertelstunde per Bus und Zug entfernt. Hier steht das Zentrum Lilienberg, eine Kollektivunterkunft für unbegleitete minderjährige Asylsuchende. In Behördensprache werden sie MNA genannt, kurz für „mineurs non accompagnés". Die meisten Bewohner*innen des Hauses sind aus Afghanistan in die Schweiz gekommen und haben gefährliche Fluchtrouten hinter sich.
Doch Recherchen von das Lamm zeigen: Manche Jugendliche fühlten sich nirgends zuvor so unsicher wie hier oben. Denn die Stimmung im Zentrum ist seit Monaten angespannt.
Das Lamm hatte Einblick in interne Sitzungsprotokolle und Mailwechsel sowie Unterlagen des Sozialamts Kanton Zürich. Wir haben zudem mit mehr als einem halben Dutzend Personen gesprochen, die früher im Lilienberg gewohnt oder gearbeitet haben und mit weiteren Kontaktpersonen, die im Lilienberg tätig sind.
Sie alle bestätigen: In der Unterkunft, die besonders verletzlichen Jugendlichen Schutz bieten sollte, herrschen Chaos und Gewalt.
Die Recherche wurde von einer Gruppe ehemaliger Mitarbeiter*innen angestossen. Sie stellten ihre Vorwürfe zusammen und wandten sich damit an die Medien. Neben das Lamm standen sie auch mit Radio SRF und dem Tagesanzeiger in Verbindung, die ebenfalls heute, Freitag, über die Vorwürfe berichten. Die Gruppe stand ausserdem in Kontakt mit den Gemeinderäten Walter Angst und Luca Maggi, mit denen auch das Lamm Gespräche geführt hat.
Ganzer Text auf daslamm.ch