Ein Mann in Regenjacke steht auf dem Bärenplatz gegenüber dem Bundeshaus und liest stumm die Schweizer Verfassung. Der Regen tropft auf die Seiten. Einige Meter weiter läuft ein Mann über den leeren Platz, vor sich trägt er ein Schild mit dem Schriftzug "Kann die Mehrheit irren?". Ein Rentner fragt einen Passanten, wann es losgehe mit der Demonstration. Es könnte der letzte Auftritt der "Corona Rebellen" in der Schweiz sein.
Berichte von Protesten in ganz Europa gegen Corona-Massnahmen gingen in den letzten Wochen durch die Medien. Was die Teilnehmenden eint, ist die Überzeugung, dass gerade etwas Unheimliches passiert. Einige fürchten sich vor den wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Krisenpolitik. Andere vor dem Impfzwang. Dritte mutmassen, hinter alledem stecke Bill Gates.
Seit Anfang Mai gibt es auch in der Schweiz Proteste.
Die Gemeinsamkeiten unter den Protestierenden sind gerade gross genug, dass ein Ehepaar, das die Grünen wählt, ein bekannter Rechtsextremer, ein Gastrounternehmer und ein selbst ernannter Friedensaktivist plötzlich gemeinsam auf die Strasse gehen. Sie fordern vom Bundesrat, alle Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sofort rückgängig zu machen.
Die chaotische Zusammensetzung der Proteste verwirrt Betrachtende - und manchmal die Protestierenden selbst. Doch die Widersprüche sind kleiner, als sie zunächst scheinen. Was verbindet diese Menschen?
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