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Das waren die Medientage München 2019

Das waren die Medientage München 2019
Vom 23. bis 25. Oktober 2019 fanden die Medientage München - Europas größte Medien-Fachkonferenz - statt. Die jährliche Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Motto "Next digital level - Let's built the Media we want". Die Highlights die Medientage München fasst unsere heutige Gastautorin Petra Schwegler für Sie zusammen.
Beitragsbild zum Artikel

Quelle: Website der Medientage München
Vorwort Andreas Lang:
Die gerade zu Ende gegangenen Medientage waren sicherlich inhaltlich eine der stärkeren Events der letzten Jahre. Nach der Hysterie zu Beginn der Digitalisierung ist das Thema nun erwachsen geworden und wird mehr inhaltsorientiert diskutiert. So ging es getreu dem Motto "Next digital level – Let´s build the media we want"  der Medientage um die konkrete Nutzung der Chancen durch die Sammlung von Daten. Auch die starke Eröffnungsrede des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder war klar auf die Chancen und konkrete Projekte der digitalen Medien gemünzt und nicht nur eine politische Absichtserklärung. Man merkt dabei, dass er als ehemaliger Medienminister in diesem Thema zuhause ist.
STUDIO GONG war auf dem Panel "Macht an. Digitale Vielfalt über DAB+ und IP" vertreten.
Speaker Andreas Lang

Quelle: Copyright "Medientage München"

 
 
 
 
 
 
 
 
Im heutigen Gastbeitrag fasst die renommierte Medienjournalistin Petra Schwegler die Medientage 2019 für uns zusammen.
Linie Gastbeitrag
Audio ist kein Feld mehr, das Radioanbieter allein beackern
Bild Gastautorin Petra Schwegler"Wenn eine Welle da ist, muss man sie reiten und nicht warten, bis andere es tun": Mit dieser prägnanten Aufforderung an Medien und Politik hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder das Motto der MEDIENTAGE MÜNCHEN 2019 auf seine Art ausgelegt. "Next digital level – Let´s build the media we want" bedeutet für ihn als "Fan der Medien" und seiner Dynamiken, dass recht dringend neue Wege und Lösungen gebraucht werden, um die Medienlandschaft der Zukunft aktiv mitzugestalten. Vor allem, da große US-Digitalkonzerne in weite Bereiche der klassischen Medien vorgedrungen seien.
So müssen sich Inhalteanbieter gegen die große Digitalkonkurrenz aus den USA positionieren. Längst ist Audio kein Feld mehr, das Radioanbieter allein beackern! Amazon beschäftigte die Hörbranche bei den #MTM19 ganz besonders: Alexa und die wachsende Zahl sprachgesteuerter Assistenten präsentieren bei der Auswahl der auf Hörerwünsche ausgerichteten Inhalte bevorzugt eigene Inhalte. Radioprogramme geraten dadurch ins Hintertreffen.
Deutsche Audio-Experten kritisieren diese Entwicklung. Dennoch prognostizieren die Teilnehmer von WDR, RTL oder auch Radioplayer beim Audio-Summit @MTM19 für alle Formen von Hörproduktionen weiterhin hohe Wachstumsraten und steigende Nachfrage - in verschiedensten Zielgruppen. Das weitere Plus machte Steve Boom, Global Vice President von Amazon Music, an neuen Geräten und Abspielmöglichkeiten sowie Entwicklungen rund ums Setting "Auto" fest. Der Vertreter des Streamingriesen riet den klassischen Anbietern: Radiostationen müssten lernen, mit neuen Technologien zu arbeiten und ihre Alleinstellungsmerkmale wie Lokalität damit in Einklang zu bringen.
WDR-Hörfunkchefin Valerie Weber im Interview:
Podcast-Special: Zuhörer nehmen sich Zeit, um Podcast zu hören
Das Thema Podcast prägte die MEDIENTAGE 2019 ganz besonders. Für Deezer etwa gab Ralph Pighin, Senior Vice President Asia & Africa, bekannt, dass die Streamingplattform neben Musikangeboten die Nachfrage nach Podcasts stärker bedienen und lokaler produzieren will. Stefan Zilch hob die Besonderheit bei der Nutzung hervor – im Gegensatz zu anderen digitalen Medien: „Die Zuhörer nehmen sich Zeit, um den Podcast zu hören“, betonte der Regional Managing Director des schwedischen Podcast-Netzwerks Acast. Die große Aufmerksamkeitsbereitschaft der Nutzer führe zu einer starken Kundenbindung, wodurch Podcasts zum Beispiel für Werbekunden als Werbeträger interessant seien. Dadurch würden Einnahmen für die Finanzierung generiert.
Den Machern legte Audio-Alliance-Chefin Mirijam Trunk beim ersten Podcast-Special der MEDIENTAGE nahe, dass es beim Hörangebot um mehr gehe, als Mitschnitte von Radiosendungen hochzuladen. Bertelsmann habe erkannt, dass eigens produzierte Podcasts die Grundlage des Audio-on-Demand-Geschäftsmodell seien. Um von „Abspielplattformen“ unabhängig zu werden, habe man mit der im Frühjahr gelaunchten Audio Alliance eine ganzheitliche Lösung gesucht.
Mirijam Trunk im Interview:
Simon Gooch im Interview:
Sowohl Simon Gooch vom Swedish Radio als auch Tamar Charney vom US-amerikanischen National Public Radio beschworen auf der Main Stage im ICM der Messe München generell die Audio-Renaissance. Für die Schweden haben sich On-Demand-Angebote als wichtiger Baustein bei der Fokussierung auf Hörer und als Wachstumsfeld herauskristallisiert.
Tamar Charney im Interview:
Tamar Charney nannte Smart Speaker wie Alexa von Amazon oder Google Home neben dem Smartphone als die derzeit wichtigsten Treiber für personalisierte und lokalisierte Radioangebote in den USA. Sie bescherten dem Hörfunk ein neues „goldenes Zeitalter“.
Womit sich der Kreis schließt: Die Digitalriesen bringen Risiken, aber auch Chancen mit sich.

Kurzvita Petra Schwegler
Die Autorin kümmert sich seit Juli 2019 um die Kommunikation der MEDIENTAGE MÜNCHEN. Zuvor arbeitete die Diplom-Journalistin knapp 20 Jahre für das Fachmagazin W&V, zuletzt als Nachrichtenchefin.
Auf der Website der Medientage München finden Sie alle Pressemeldungen. Fotos zu den einzelnen Panels gibt es im Programm und Impressionen darüber hinaus in der Mediathek. Die Nachlese zu den #MTM19 finden Sie im Storytile-Liveblog.
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Quelle Videos: Youtube.de (Copyright Medientage München)

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