Das russische Militär erwägt bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine offenbar den Einsatz von Giftgas. Bei der Substanz soll es sich demnach um das Nervengas Sarin handeln, wie das ukrainische Portal „Ekspres“ berichtet.
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Nach Angaben des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrates könnte Russland das Gas in den Städten einsetzen, in denen der russische Vorstoß durch die ukrainische Verteidigung aufgehalten wird. Die ukrainischen Behörden berufen sich auf Experten von Inform Napalm – einem Projekt, das über russische Einflussnahme in der Ukraine informieren will.
Den Angaben von Inform Napalm zufolge erhielten russische Offiziere, die in der Ukraine eingesetzt sind, bereits am 17. März eine Injektion mit dem Mittel Pralidoxim. Die Substanz ist ein Gegenmittel gegen giftige Organophosphorverbindungen. Der russische Führungsstab erhielt demnach wenige Tage später Ampullen mit der Substanz Atropin, einem in der Chemotherapie verwendeten Stoff.
Aus Russland wiederum wurden in der Vergangenheit immer wieder Falschinformationen über angebliche Labore in der Ukraine verbreitet, in denen Bio- und Chemiewaffen hergestellt werden sollen. Die Ukraine dementierte diese Meldungen stets. Auch eine Beteiligung der USA wurde durch russische Behörden unterstellt.
Das Giftgas Sarin ist geruchs- und farblos. Eine Vergiftung mit dem Gas kann beim Einatmen oder der Berührung mit flüssigen Bestandteilen des Gases über Haut und Schleimhäute auftreten. Die Symptome einer Vergiftung können bereits Sekunden nach der Aufnahme des Gases auftreten. Hierzu gehören etwa Kurzatmigkeit, ein verminderter Herzschlag oder Schwindel. Ein Kontakt mit hohen Mengen des Gases kann zu Bewusstlosigkeit, Krämpfen, Lähmungen und schließlich auch zum Tod führen.
RND/alx
(27.03.2022)
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