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Spinnenseide könnte zum Multitalent werden

Kunstvoll gesponnen: Das Netz einer Spinne mit Tautropfen. (Foto: picture-alliance/ ZB)

Spinnennetze sind in vielen Häusern ein Ärgernis. Zeugen sie doch irgendwie davon, dass schon lange nicht mehr geputzt wurde. Anders sehen das Materialexperten der Universität Bayreuth. Spinnenseide ist für sie ein extrem spannendes und vielseitiges Material. Gemeinsam mit der Universitätsklinik Erlangen konnte der Bayreuther Professor Thomas Scheibel Ansätze zeigen, wonach Spinnenseide sich eignen könnte, um Herzgewebe für Herzinfarkt-Patienten wiederherzustellen. Genauer gesagt geht es um die Proteine, die der Seide Struktur und Festigkeit verleihen.


Die Bayreuther Forscher haben einen Weg gefunden, mit den Seidenproteinen Brustimplantate zu beschichten. Philip Zeplin, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie an der Schlosspark Klinik Ludwigsburg erklärt: "Silikon wird vom Körper nicht so gut akzeptiert." Werden unbehandelte Silikonkissen eingesetzt, besteht bei gesunden Menschen ein etwa zehnprozentiges Risiko einer sogenannten Kapselfibrose. Der Körper reagiert mit einer Abstoßungsreaktion und verkapselt das Implantat. Bei Brustkrebspatientinnen liegt das Risiko aufgrund der Bestrahlung bei 26 Prozent. Spinnenproteine allerdings sind im Körper besser verträglich als Silikon.


Quelle: ntv.de, Adriane Lochner, dpa

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