Braun gebrannt steht Ralf May an einem sonnigen Morgen im Polohemd auf der „Elbflorenz" in Kleinzschachwitz. Das Radio läuft leise im Hintergrund, während der 56-Jährige mit einer Hand am Gashebel und der anderen Hand am Steuerrad die Fähre lässig von einem Elbufer zum anderen bugsiert. Die Routine ist dem groß gewachsenen Schiffsführer anzumerken.
Keine Langeweile in SichtAufgewachsen ist May am Ufer der Elbe in Bad Schandau, kennt den Fluss von Kindesbeinen an. In einer kurzen Phase der Arbeitslosigkeit sah der ehemalige Elektriker 2006 ein Stellenausschreibung an einer Fähre hängen. Er bewarb sich spontan, wurde genommen und absolvierte die zwei Jahre Ausbildung plus ein Jahr im praktischen Betrieb.
Unschöne EntdeckungenAuf die Frage, ob er sich trotzdem vorstellen kann, bis zu seiner Pensionierung Fähre zu fahren, schweift Mays Blick über den von Sonnenstrahlen bedeckten Fluss: „Den Beruf will ich mit Sicherheit nicht mehr wechseln."
Fehlende Fährleute