Lea, die eigentlich anders heißt, hat etwas nicht mehr unter Kontrolle, was wir alle tun: einkaufen. Die Ende-20-Jährige führt ein Doppelleben. Fast niemand weiß von ihrer Kaufsucht. Mit DATUM hat sie darüber gesprochen, › weil das Thema sonst immer totgeschwiegen wird ‹. Und sie hat - im Folgenden immer kursiv - auch selbst aufgeschrieben, wie sie ihre Sucht erlebt.
In Österreich ist laut einer Studie im Auftrag der Arbeiterkammer aus dem Jahr 2017 rund jede vierte Person (24 Prozent) ab dem vollendeten 14. Lebensjahr kaufsuchtgefährdet, zeigt also ein stark ausgeprägtes kompensatorisches Kaufverhalten. Das bedeutet, dass Kaufen vermehrt als Verarbeitungsstrategie eingesetzt wird, obwohl Probleme damit nicht direkt gelöst werden. Rund sechs bis acht Prozent der Gesamtbevölkerung ab dem 15. Lebensjahr sind tatsächlich kaufsüchtig. Die Anzahl alkoholsüchtiger Menschen liegt im Vergleich bei etwa fünf Prozent. Warum ist Kaufsucht vergleichsweise unsichtbar und unbekannt, obwohl viele Menschen betroffen sind? Und was hat das mit der Rolle von Konsum in unserem Leben - insbesondere in Zeiten der Wirtschaftskrise - zu tun?
[...]