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Nach 117 Tagen: Serena Williams schüttelt bei Comeback den Rost ab

Ein erleichtertes Lächeln auf den Lippen und einen Finger triumphierend in die Luft gestreckt: Serena Williams hat auch nach viermonatiger Tennispause das Jubeln nicht verlernt. Beim 6:3, 6:4 in Auckland/Neuseeland gegen die Französin Pauline Parmentier lief allerdings noch nicht alles rund, auf die ehemalige Weltranglistenerste wartet vor den Australian Open in Melbourne (ab 16. Januar) noch jede Menge Arbeit.

"Leider habe ich die höchsten Ziele, und selbstverständlich geht es mir darum, Grand Slams zu gewinnen. Eigentlich ist das alles, was ich will", sagte Williams: "Ich habe mich definitiv noch ein bisschen eingerostet gefühlt, aber mental weiß ich, wie ich zurückkomme."

Wegen anhaltender Schulterprobleme war es Williams' erster Auftritt nach ihrer bitteren Niederlage vor 117 Tagen im US-Open-Halbfinale gegen die Tschechin Karolina Pliskova und dem Verlust des Tennis-Throns an Angelique Kerber. Die Kielerin startet nach der erfolgreichsten Saison ihrer Karriere mit zwei Grand-Slam-Titeln und der Silbermedaille in Rio am Mittwoch (11.30 Uhr) im australischen Brisbane gegen Lokalmatadorin Ashleigh Barty ins Tennis-Jahr 2017.

Die Weltranglistenerste will beim ersten Grand Slam der Saison ihren Titel erfolgreich verteidigen, Williams, die am vergangenen Donnerstag ihre Verlobung mit Reddit-Mitbegründer Alexia Ohanian bekannt gegeben hatte, greift nach Majorsieg Nummer 23, mit dem sie Tennis-Legende Steffi Graf in der "ewigen" Bestenliste überholen würde.

In Auckland machte Williams vor allem das Wetter zu schaffen. Erst musste das für Montagabend angesetzte Match wegen Regens verschoben werden, während des Spiels hatte die 35-Jährige dann mit dem Wind zu kämpfen. Gleich ihr erstes Aufschlagspiel gab die US-Amerikanerin an die Weltranglisten-69. Parmentier ab. Es habe "keinen Spaß gemacht hat" bei dem Wind zu spielen, sagte Williams. Schließlich ließ sie aber ihr Können aufblitzen und verwandelte nach 76 Minuten mit ihrem achten Ass ihren ersten Matchball.

Für die deutschen Spielerinnen Annika Beck (Bonn) und Mona Barthel (Neumünster) war in Neuseeland derweil schon in Runde eins Schluss. Fed-Cup-Spielerin Beck unterlag der Japanerin Naomi Osaka 2:6, 4:6. Die Weltranglisten-157. Barthel musste sich der Kroatin Mirjana Lucic-Baroni 3:6, 6:3, 3:6 geschlagen geben. Das Match von Julia Görges (Bad Oldesloe) gegen die an Position sechs gesetzte Russin Anastasia Pawljutschenkowa wurde wegen der Wetterkapriolen auf Mittwoch verschoben.

Mischa Zverev siegte dagegen beim ATP-Turnier in Brisbane gegen den 17 Jahre alten Qualifikanten Alex De Minaur aus Sydney mit 6:3, 6:3 und trifft im Achtelfinale auf den 14-maligen Grand-Slam-Champion Rafael Nadal aus Spanien. Philipp Kohlschreiber startete in Doha/Katar mit einem 6:2, 7:6 (7:3) gegen den Tunesier Malek Jaziri in die Saison. Der 33 Jahre alte Augsburger bekommt es nun mit Nadals Landsmann Nicolas Almagro zu tun.