David Torcasso

Journalist/Editor, Berlin/Zürich

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BMW und Mercedes lancieren Auto-Abo

Die Front eines Mercedes GQ an der Detroit Motor Show: Der deutsche Autobauer möchte nun auch Auto-Abos in den USA anbieten.

Abos für Autos sind vielversprechend: Der Kunde kann jeden Tag entscheiden, welches Modell er fahren will. Jetzt steigen Mercedes und BMW in den USA ins Geschäft ein.


Das grosse Thema bei den Autokonzernen sind Elektroautos. Alle namhaften Hersteller rüsten auf. Doch batteriebetriebene Fahrzeuge sind nicht die einzige Innovation, an denen die Autobauer zurzeit tüfteln. Ein weiteres Thema sind neue Wege, wie in Zukunft genutzt werden können. Carsharing ist eine Möglichkeit. Eine andere sind Autos im Abo.


Die deutschen Autobauer und Mercedes wollen nun ebenfalls ein Abo für ihre Modelle einführen. Das geht aus einem Bericht der Online-Plattform Automotive-News hervor. Zudem haben die beiden Unternehmen das künftige Angebot an der Detroit Motor Show publik gemacht. In den USA sind bereits Porsche und Cadillac mit Auto-Abos am Markt.


Je nach Tätigkeit ein anderes Auto

Bei diesen Abomodellen wird das Fahrzeug nicht geleast, sondern vermietet. Das Besondere dabei ist, dass der Kunde für einem monatlichen Betrag Zugriff auf die unterschiedlichen Modelle einer Automarke hat.


So kann man bei einer Fahrt ins Grüne einen SUV mieten, bei einem Business-Termin eine Limousine und bei einer Spritztour einen Sportwagen. Das neue Vertriebsmodell von und BMW soll aber vorerst nur in den USA getestet werden. Wie teuer ein solches Abo sein wird oder welche Wagen überhaupt zur Verfügung stehen, haben die Autohersteller noch nicht kommuniziert.


Immer mehr Autohersteller ziehen nach

Nachdem die grossen Autohersteller in Europa vor allem neue Ideen mit Carsharing-Flotten testen, scheint sich in den das Modell der Abos immer mehr durchsetzen. Porsche startete 2017 in den USA das Programm "Passport". Für eine Flatrate von 2000 Dollar kann ein Kunde monatlich auf acht verschiedene Autos des deutschen Sportwagen-Herstellers zugreifen, mit einer Erhöhung des Betrags auf 3000 Dollar monatlich sind es sogar 22 verschiedene Fahrzeuge.


In New York bietet der amerikanische Hersteller seit 2017 mit Book by Cadillac ebenfalls ein Abo an. Cadillac hat es auch schon testweise in Deutschland eingeführt. Dabei kann der Kunde für einen Monatsbeitrag aus neun Modellen der Marken Cadillac und Chevrolet ein passendes Auto für einen oder mehrere Tage auswählen.

In der Schweiz ist es kein Autohersteller, sondern ein Stromkonzern

Auch in der Schweiz hat ein Anbieter ein ähnliches Modell in Aussicht. Es ist hierzulande natürlich kein Autohersteller, sondern der Stromkonzern Alpiq. Das Unternehmen hat in Zürich einen Cleantech-Inkubator namens Oyster Lab gegründet, wie die «Handelszeitung» schreibt.

Ein erstes Produkt aus dem Alpiq-Lab ist «Elektromobilität im Abomodell». Dazu sagt Lab-Leiter Bastian Gerhard. «Wir liefern das E-Mobil, die Ladestation, eine Tankkarte für die öffentliche Ladeinfrastruktur sowie eine Strom-Flatrate für 12'000 bis 15'000 Kilometer pro Jahr», sagt Gerhard. Derzeit gebe es jedoch noch keinen exklusiven E-Auto-Lieferanten.

Bereits dieses Jahr soll das Elektroabo auf den Markt kommen, zunächst in Süddeutschland in einem limitierten Roll-out für 50 bis 100 zahlende Kunden. Gerhard spricht von einem «Mittel zum Zweck», um den Mobilitätsmarkt zu explorieren.

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