David Siebert

Journalist, Radioreporter, Hörfunkautor (Berlin)

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Artikel

Marokko: Freiheit oder Fata Morgana ? Eine Festivalwelle erweckt in Marokko alte alte Musikkulturen zu neuem Leben

Rund um eine neue Festivalszene blühen in Marokko alte Musikkulturen jenseits des Gängigen wieder auf. Auch junge rebellische Bands mit dem Fusion-Musikstil aus modernen und traditionellen Elementen beziehen sich auf dieses Erbe. Zeichen einer kulturellen Freiheit?


von David Siebert

Die Verwandlung könnte krasser nicht sein: Jedes Jahr im Sommer mutiert die mittelalterliche Medina des beschaulichen Atlantik-Hafenstädtchens Essaouira zu einem brodelnden Hexenkessel. Der Grund für den Wirbel ist das Gnawa-Weltmusik-Festival. Rund 450.000 Besucher strömten in diesem Jahr zum achten Fest herbei. Jugendliches und unkonventionelles Publikum, das in überfüllten Bussen aus allen Landesteilen anreist. Dreadlockträger und junge Leute im Hiphop-Look mischen sich unter bärtige Männer im Djellaba-Gewand. Studentinnen mit Designer-Sonnenbrille und gekleidet nach der neuesten Sommermode stehen neben kopftuchtragenden Altersgenossinnen und Großfamilien, die von Müttern in traditionellen Gewändern beaufsichtigt werden. Alle kommen sie, um den Gnawa zu feiern – eine traditionelle, fast vergessene Musikkultur, die derzeit eine Renaissance erlebt.

Der Erfolg dieses Festivals ist Vorbild für wiederbelebte Kulturevents, die in vielen marokkanischen Städten aus dem Boden sprießen. So gab es dieses Jahr Neuauflagen wie das Timitar-Festival in Agadir. Um "heilige Musik" dreht sich alles in Fes, Tanjazz wird in Tangier geboten und das Mawazine-Festival in Rabat. Allesamt sind zu Publikumsmagneten geworden. Das internationale Filmfestival in Marrakesch zeigt, dass andere Künste ähnliche Impulse erhalten.

Anzeichen einer Aufbruchstimmung, die mit dem neuen König zu tun hat. Sein Herrschaftsstil zeigt sich weniger autoritär. Taten folgten auch: Das Kulturministerium steigerte zwischen 1997 und 2004 seine jährlichen Ausgaben für den Festival-Bereich um 20 Prozent auf 5,2 Millionen Euro. Die Werbung für's Image und um Touristen, die damit verbunden ist, mag für den marokkanischen Staat eine wichtige Rolle spielen. Für die Marokkaner selbst bieten die Festivals, die oftmals keinen Eintritt kosten, nicht nur ein ungeahntes Freizeitvergnügen, sondern darüber hinaus die Entdeckung bislang ungekannter kultureller Freiheiten. Die linke Wochenzeitung Le Journal Hebdomadaire schwärmte angesichts der "Explosion von Festivals" von einer marokkanischen Movida. Ein Begriff, der auf die kulturelle Revolution in Spanien anspielt, die nach General Francos Tod mit Tabus der Militärdiktatur brach und den Übergang zur Demokratie begleitete. Der Journalist Adi Hajji schreibt in der Zeitung: "Die Stimmung hat sich deutlich geändert. Kulturelles Schaffen – für das alte Regime ein Reizthema – steht heutzutage nicht mehr pauschal unter Generalverdacht. Dafür gibt es viele Belege: die Zunahme von Festivals, die Aufhebung von Tabus, die Berber-Frage betreffend, den frischen Wind einer aufmüpfigen Kino-Szene, die Herausgabe zahlreicher Bücher, die sich mit den dunklen Schatten unserer jüngsten Geschichte auseinander setzen, mehr finanzielle Mittel für Diskussionsveranstaltungen und Kolloquien..."

Urheber der Festivals sind meist Privatpersonen oder Bürgerinitiativen aus der Zivilgesellschaft. Diese Unabhängigkeit erlaubt ungewohnte Blickwinkel auf die eigene Kultur, sowohl auf verdrängte Traditionen als auch auf neue Gehversuche. "Vor allem die Jugend sucht neue Formen des kulturellen Ausdrucks. Wir wollen dies fördern", beschreibt Neila Tazi, Direktorin des Essaouira-Festivals, ihr Anliegen. "Das Festival unterstützt den Öffnungsprozess. Als wir vor acht Jahren anfingen, erschien es unmöglich, so etwas zu organisieren. Heute ist das Festival das populärste in Marokko."

Lokale Mussikkulturen hatten in Marokko lange einen schweren Stand. Der herrschenden Elite waren sie eher suspekt. Mit dem Stigma "primitive Musik" versehen, blieben sie von der staatlichen Kulturförderung ausgeschlossen. Als Marokkos klassische Musik gilt immer noch der Arabo-Andalous-Stil, von den Mauren im 15. Jahrundert im muslimischen Spanien geschaffen. Daneben dominierten der Rai sowie religiöse und populäre Musik aus Ägypten den Musikkassettenmarkt und die Rundfunksender. Heute ergänzen die Importe der kulturellen Globalisierung die Musiklandschaft. Die Musikvideos, via Satellitenfernsehen überall zu sehen, haben ebenfalls wenig mit der eigenen Kultur zu tun. Hier herrscht der Musiksender MTV vor, oder es gibt dessen arabische Variante im Programm: Arab-Pop-Videos – orientalische Synthesizermelodien gemischt mit Discobeats, zu denen leichtbekleidete Bauchtänzerinnen sich lasziv bewegen.

Die noch junge Festival- und Kulturszene hingegen fördert einheimische Künstler, von denen viele nach einem eigenen Weg zwischen traditionellem Erbe und westlicher Moderne suchen. Das Timitar-Festival widmet sich der Kultur der Berber. Eine Kultur, die lange unterdrückt war. Erst seit kurzem werden die Sprachen dieser Gruppe, mit denen viele Marokkaner aufwachsen, wieder an Schulen unterrichtet. Mit frischgewonnenem Selbstbewusstsein zeigen sie sich weltoffen: Die Berber-Musikgruppen spielen zusammen mit Jazz- und Folkmusikern aus den USA, Spanien oder dem Senegal. An einem Abend lauschen 40.000 Zuhörer dem Star Mohamed Rouicha. Tags darauf bietet die Bühne Raum für Amarg Fusion, eine junge Band, die Berberklänge mit Hiphop und Reggae mischt und zusammen mit der französischen Trip-Hop-Band Le Peuple de ĺherbe auftritt.

Auch das Essaouira-Festival hat sich einer Wiederbelebung vergessenen Kulturerbes verschrieben. Der Gnawa führte lange Zeit ein Schattendasein. Und dies, obwohl die Gnawas seit den 60er Jahren großen Einfluss auf die internationale Musikwelt ausübten. Die amerikanischen Jazzmusiker Randy Weston und Pharaoh Sanders spielten Aufnahmen mit ihnen ein. Im Zeitalter von Love & Peace pilgerten Rock- und Popgrößen nach Essaouira. Jimmy Hendrix, Carlos Santana und die Mitglieder von Led Zeppelin verweilten hier, um von den Gnawas zu lernen. "Früher lebten die Gnawas ausgegrenzt, am Rande der Gesellschaft, " erzählt Festival-Direktorin Neila Tazie. "Dank des Essaouira-Festivals werden sie wieder wertgeschätzt." Und Abdes-lam Alikane erinnert sich: "Meine Familie war zuerst gegen meine Neigung zum Gnawa. Damals wurde die Musik mit Drogen und Dekadenz gleichgesetzt." Inzwischen ist der 47jährige Mitbegründer und Co-Direktor des Festivals ein anerkannter Maâlem – so werden die Gnawa-Meister genannt – und gibt Konzerte auf der ganzen Welt.

Dass der Gnawa zur Subkultur zählte, hat mit seiner Geschichte zu tun. Die Musik kam mit schwarzafrikanischen Sklaven nach Marokko. Ab dem 11. Jahrhundert wurden sie aus Westafrika in die Königreiche des Maghreb verschleppt. Der Begriff Gnawa steht zugleich für die spirituelle und islamische Bruderschaft, in der sich die Exilanten organisierten, um ihre Bräuche fortzuführen. Die Lieder haben religiöse Seiten, rufen islamische Schutzheilige an, besingen aber auch die Erfahrungen der Sklaverei, die Sehnsucht nach der Heimat wie das Unrecht in der Diaspora. Die Ähnlichkeiten mit der Kultur der afroamerikanischen Sklaven lassen viele von Gnawa als "marokkanischem Blues" sprechen. Im Laufe der Zeit mischten sich die Gnawa mit anderen Volksgruppen und nahmen deren Einflüsse auf. Heute werden die Texte auf arabisch oder in einem der Berber-Dialekte vorgetragen. Einige afrikanische Wörter haben in den Liedern überlebt. So ist der Gnawa ein Beleg für die oft verdrängte gemeinsame Kulturgeschichte mit den schwarzafrikanischen Ländern. Zudem steht er für einen Islam, der vielfältige Praktiken und Auffassungen der Religion toleriert.

Hauptinstrument des Gnawa ist das Guembri, eine Basslaute mit drei Seiten, mit der der Mâalem den Rhythmus vorgibt. Dazu kommen die Melodien im Fünf-Ton-System für den Gesang im Call-and-Response-Muster. Die anderen Musiker begleiten ihn mit ihren Metallkastagnetten, den qraqrebs, und erzeugen so ein blechernes Rhythmusgewitter. Ein Feuerwerk aus knatternden Rhythmuskaskaden und hymnischen Bass- und Gesangslinien ergießen sich über das Publikum. Gesteigert durch abrupte Wechsel von Tempi und Metren, dazu improvisierten akrobatischen Tanzeinlagen, steigert sich diese Musik in eine Stimmung, deren Bann sich der Zuhörer kaum entziehen kann.

Seit jeher nutzen die Gnawas die geradezu hypnotische Wirkung ihrer Musik für Heilungszeremonien. Mit den Lilas, nächtlichen Ritualen, die erst mit dem Morgengrauen enden, sollen Leiden aller Art geheilt werden. Nach einem überlieferten Ablauf ruft man mit der Musik verschiedene Geisterkräfte, so genannte Mlouks, auf. Ziel ist es, den Patienten in einen Zustand der Trance zu versetzen, damit er mit dem ihn betreffenden Geist in Verbindung treten kann. Eine Mischung aus Hokuspokus, Sozialpsychologie und Musiktherapie, die an Voodoo oder den kubanischen Santeria-Kult erinnert. Noch heute sind solche Lilas in Marokko verbreitet.

In Essaouira feiert das buntgemischte Publikum altehrwürdige Gnawa-Maâlems wie Mahmoud Guinea oder Abdelkader Benthami. Das Festival ist aber nicht nur eine Verbeugung vor der Tradition, sondern will ebenso mit Fusion-Experimenten Blickwinkel jenseits des üblichen aufzeigen. Namhafte internationale Musiker aus den Sparten Jazz und Weltmusik machen sich jedes Jahr auf den Weg, um mit den Gnawas zu spielen. Jazzgrößen wie Joe Zawinul und Nguyen Le waren hier schon zu Gast, Keziah Jones, Ali Farka Touré und die Wailers.

Weit mehr als nur traditionelle Musik ist der Gnawa, dies zeigte beim diesjährigen Festival eine Konzert-Hommage an Abderrahman Paca: Gnawa-Maâlem und Sohn der Stadt, der – mittlerweile schwer erkrankt – früher bei den legendären Gruppen Nass El Ghiwane und Jil Jilala spielte. Diese werden in Marokko nahezu mythisch verehrt, weil sie Anfang der 70er Jahre eine wahre Musikrevolution auslösten. Anstatt den klassisch-arabischen Musikimporten oder westlichen Trends zu folgen, schufen sie Marokkos erste eigene populäre Musik. Während die herrschende Schicht eine verwurzelte Kultur ignorierte, kombinierten sie den Gnawa mit anderen Volksmusiken und erneuerten diese zugleich. Statt kitschige orientalische Liebeslieder zu singen, beschäftigten sie sich in den Texten mit den Sorgen und Nöten des einfachen Volkes. Diese Art der Sozialkritik war umso bedeutender, als es zu jener Zeit kaum möglich war, offen über Politik zu sprechen. Die "bleiernen Jahre" kündigten sich an – jene Zeit, in der Hassan II, der Vater des derzeitigen Königs, unzählige Oppositionelle foltern und für Jahre hinter Gittern verschwinden ließ.

An diese Tradition der rebellischen Siebziger-Jahre-Bands knüpfen mittlerweile viele junge marokkanische Bands an. Den Gnawa umgibt eine Aura von Protest-Folk, Subkultur und Hippie-Romantizismus. Zusammen mit seiner faszinierenden Mythologie, macht ihn das für die junge Generation interessant. Die Bands nennen sich Darga, Hoba Hoba Spirit, Blue Mogador, Rif Gnawa oder Mehdaoui Gnaoua Génération und sehen sich als Sprachrohr einer Jugend, die mit ihrer Meinung nicht länger hinter dem Berg hält. Sie sprechen in den Texten offen über ihren alltäglichen Frust: über die Armut, die Perspektivlosigkeit, die Ungerechtigkeit, besingen die Schranken und Tabus. Und sie drücken ironisch das Lebensgefühl einer Jugend aus, die in einem Land lebt, das hin- und hergerissen ist zwischen Globalisierung und Tradition. Ihre Musik mischt Gnawa und andere nordafrikanische Stile mit Reggae, Funk, Rock, Jazz und Rap zu einer groovenden Musik-Tajine.

Darga aus Casablanca ist eine der erfolgreichsten Bands. Der Bandname heißt übersetzt "Kaktus". Ein Stachel im Bewusstsein der Gesellschaft wollen sie sein, gleichzeitig ausdauernd wie ein Kaktus und fest verwurzelt. Sie singen über die Alltagssorgen der Jugend, aber auch über den Stolz auf die eigene Kultur. Das ist keine Selbstverständlichkeit in einem Land, in dem über die Satellitenschüsseln verheißungsvolle Werbebotschaften aus den Konsumparadiesen des Westens zu empfangen sind und 80 Prozent der Jugendlichen von der Auswanderung träumen. "Wir wollen uns der Welt öffnen, aber auch unsere kulturellen Besonderheiten bewahren, das ist die einzige Möglichkeit, auf die Globalisierung zu reagieren, ohne von ihr überrannt zu werden", beschreiben sie ihr Anliegen.

Noch immer sind die Hindernisse groß: "Es gibt keine Produzenten. Instrumente sind teuer und die Raubkopie-Mafia ist ein großes Problem", beklagt Nabil, der Sänger der Band. Doch die jungen Musiker wissen sich zu helfen: Von der CD über T-Shirts bis hin zur Web-Seite machen sie alles in Eigenregie. Die sprießende Festivalszene bietet nun zumindest Auftrittsmöglichkeiten.

Mittlerweile hat die junge Fusion-Szene sogar eigene Foren. In Essaouira fand kürzlich zum ersten Mal ein gesondertes Festival für junge Gnawa-Bands statt. Neben Workshops gab es einen Wettbewerb – den Gewinnern winkten Preisgelder und ein Auftritt beim nächsten Essaouira-Festival. Ähnlich hat sich das Boulevard des Jeunes Musiciens de Casablanca zu einem Sprungbrett für die Jugendmusikszene entwickelt. Zwei Jugendliche haben es angestoßen: Sie organisierten für Bands Proberäume und Auftrittsmöglichkeiten, die ihnen von staatlichen Kulturzentren verwehrt wurden. Mittlerweile feiern dort jedes Jahr Zehntausende. Von Hardrock über Arab-Hip-Hop bis zu Fusion-Experimenten ist alles zu hören. Möglich gemacht haben dies keineswegs "alternative" Sponsoren, sondern Unternehmen wie Nokia und Coca-Cola. Schließlich sind 70 Prozent der marokkanischen Bevölkerung unter dreißig Jahren, eine neue Zielgruppe, die sich die transnationalen Konzerne nicht entgehen lassen wollen.

Die Bands profitieren aber nicht nur von der verbesserten Infrastruktur, sondern ebenso von einem liberaleren politischen Klima. "In den achtziger Jahren wären wir wegen unserer Texte wahrscheinlich ins Gefängnis gewandert, mein älterer Bruder ist damals wegen seiner Dreadlocks von der Polizei verhaftet und zum Friseur geschleppt worden", erinnert sich Badre, der Gitarist von Darga. "Jetzt gibt es eine neue Meinungsfreiheit. Tabus werden gebrochen und man kann unbefangen über die Vergangenheit reden. Das ist die Grundlage jeder Veränderung." Neue Freiheiten, die aber brüchig sind: Noch im Jahr 2003 wurden jugendliche Rockfans von einem Gericht des "Satanismus" beschuldigt und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Man vermutete den Einfluss fundamentalistischer Parteien hinter den harten Urteilen. Immerhin führte die anschließende Protestwelle von Jugendlichen dazu, dass die Urteile aufgehoben wurden.

Andere meinen, dass der Hoffnungsschimmer der Demokratisierung nur eine Fata Morgana ist. Während das Festival in Essaouira über die Bühne geht, werden in Rabat täglich protestierende arbeitslose Hochschulabsolventen von der Polizei niedergeknüppelt. Ein marokkanischer Menschenrechtsaktivist kritisiert: "Der König lässt nur partielle Reformen zu. Sie betreffen nur einen bestimmten Ausschnitt der Bürgerrechte." Mohammed VI ist nach wie vor der mächtigste Mann im Land. Zugleich ist er der reichste Unternehmer – während 30 Prozent der Bevölkerung arbeitslos sind und Millionen in bitterster Armut leben. Auch die Meinungsfreiheit ist immer wieder bedroht. Davon können die zahlreichen Journalisten ein Lied singen, die regelmäßig wegen allzu kritischer Berichte zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt werden. Von der Zensur betroffen waren auch die jungen Kinomacher Nabil Ayouch und Leila Marrakchi, weil sie das Tabuthema Homosexualität ansprachen und die Polizei "beleidigten".

Auch den Fundamentalisten ist der kulturelle Aufbruch ein Dorn im Auge: Im vergangenen Jahr ließ das Staatsfernsehen einen ihrer Führer über das Festival herziehen. In einer landesweit übertragenen Freitagspredigt beschimpfte er das Essaouira-Festival als "ein Hort der Drogen, der Ausschweifungen und der Homosexualität".

Dagegen setzt sich die neue Musik- und Festivalszene für eine moderne und selbstbewusste islamische Kultur ein, die zugleich Toleranz, Unterschiede und Liberalität würdigt: "Wir repräsentieren das moderne Leben, den Wunsch, sich auszudrücken, Erfahrungen zu teilen, neue Kulturen zu entdecken. Diese Werte stehen im Gegensatz zu denen der Extremisten", setzt die Direktorin des Festivals Neila Tazie den Verbalattacken entgegen. Dass es in Marokko neue Freiräume für kulturelle Auseinandersetzungen gibt, ist unübersehbar. Damit es zu einer wirklichen Movida kommt, werden aber noch weit mehr Tabus und Barrieren fallen müssen.

aus: der überblick 04/2005, Seite 43
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