David Huth

Freier Journalist, Duisburg

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Durchblick bei der Schnäppchenjagd im Internet

Hagen. Im Internet gibt es eine Unmenge von Vergleichsseiten, die es erlauben, schnell Preise zu vergleichen. Portale wie Preisvergleich.de oder Guenstiger.de helfen dabei, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen.

Aber bevor man sich für ein Angebot entscheidet, sollten der Preis und der Anbieter genau unter die Lupe genommen werden. „Es ist schwierig für die Verbraucher, weil viele Anbieter tricksen", sagt Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale NRW.

Er erklärt, dass die meisten Preise von den Firmen selber eingestellt werden. Wer das günstigste Angebot hat, der erscheint bei einer Suchabfrage automatisch weit oben. So verschleiern Anbieter gerne Zusatzkosten wie das Porto für den Versand und rechnen Bonuszahlungen ein. Gerade Stromanbieter sollen mit Bonuszahlungen locken, die in den Endpreis eingerechnet werden. „Daher sollte man darauf achten, dass die Preise vollständig angegeben sind", rät Bradler. Zudem haben die Verbraucher keinen Rechtsanspruch gegenüber Vergleichsdiensten, weil sie nicht die Vertragspartner sind. „Aber die seriösen Portale sind sehr zuverlässig und bieten einen guten Überblick", so Thomas Bradler.

Das digitale Gutscheinheft

Mit Gutscheinen lassen sich leicht ein paar Prozent sparen. Portale wie Gutscheinpony.de oder Groupon.de warten mit einem gigantischen Sortiment an Gutscheinen und Rabattaktionen auf. Bei Groupon gibt es mit dem „City Deal" auch die Möglichkeit, regionale Angebote wahrzunehmen.

Grundsätzlich ist zwischen den Codes, die nur in einem Shop im Internet eingelöst werden können und den Gutscheinen, die auch in einem Ladengeschäft gültig sind, zu unterscheiden. Aber eine gewisse Vorsicht ist auch bei den Rabattaktionen geboten. „Es ist wichtig auf die Bedingungen im Kleingedruckten zu achten", rät Thomas Bradler. Dort finden die Verbraucher die Hinweise, wann der Gutschein überhaupt gültig ist.

Abseits von Google

Rabatt- und Vergleichsportale lassen sich schnell über Suchmaschinen finden. Wer Schnäppchen ergattern will, die etwas abseits von Google zu finden sind,der muss wissen, wo er zu suchen hat. Der Apple Store bietet unter „Sonderangebote" günstige Schnäppchen an. Aber der Konzern möchte lieber Neuware verkaufen, weswegen er den Bereich nicht an die große Glocke hängt. Auch andere Anbieter halten solche Outlet-Bereiche auf ihren Internetseiten bereit.

Bei Amazon heißt er „Warehousedeals", Sony nennt ihn Outlet Store und bei T-Online können die Verbraucher in der Fundgrube stöbern. Das Wiederrufsrecht von 14 Tagen gilt auch für solche B-Ware. Entdeckt der Verbraucher Mängel, die vorher nicht in der Produktbeschreibung angeben wurden, dann kann er auch noch später die Ware umtauschen. Garantiezeiten von zwei Jahren sind üblich. Aber es ist ratsam in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Gewährleistungsregelungen nachzulesen, da einige Anbieter bei gebrauchter Ware und Ausstellungsstücken auch andere Fristen angeben.

Auf Nummer sicher gehen

Auch wenn einige Angebote verlockend klingen, ist es wichtig, dass Verbraucher immer alle Details beachten. Das Impressum und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sollten genau studiert werden. Ein guter Hinweis für vertrauenswürdige Anbieter sind Gütesiegel wie „Trusted Shops". Auch der TÜV vergibt eine solche Plakette für seriöse Online-Shops, die meist gut sichtbar auf den Internetseiten platziert wird. Hilfreich sind auch „Add ons" (Erweiterungen) für den Internetbrowser wie ein Abzockschutz oder das WTO-Bewertungssystem. So lässt sich anhand der Erfahrung anderer Verbraucher ein Angebot besser einschätzen.

David Huth

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