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Master-Studium in Wien: Streben nach Wissen

Ein Master-Studium in Wien nach dem Bachelor eröffnet viele Möglichkeiten. Was es zu beachten gibt, haben wir hier zusammengefasst.

Wenn die letzten Prüfungen geschrieben und die letzten Arbeiten abgegeben sind, stellt sich für viele Bachelor-Studierenden die Frage: Wie soll es weitergehen? Möchte man direkt ins Berufsleben einsteigen oder noch ein Master-Studium anhängen? Wenn ja, in welchem Fach? Während man zu Beginn des Bachelor-Studiums zumeist noch wenig Ahnung hat, was genau man mit dem Abschluss machen möchte, ist die Motivation für ein Master-Studium eine ganz andere. Man weiß, wie Uni funktioniert, welche Themen einen begeistern und hat vielleicht auch schon erste Berufserfahrungen gesammelt. Auf Basis des Erststudiums kann man sich im Master auf seinen ganz persönlichen Lieblingsbereich spezialisieren oder Wissen in einer völlig neuen Disziplin erwerben. Gerade Wien bietet mit seinen mehr als zehn Universitäten und vier Fachhochschulen nahezu alle erdenklichen Möglichkeiten, um sich in einem Master-Studium zu verwirklichen.

Wer für das Studium aus dem Waldviertel nach Wien gezogen ist, plant je nach Bachelor-Studium schon von Anfang an, später noch einen Master dranzuhängen. Schließlich bestehen die ersten Jahre der meisten Studien zum Großteil aus Grundlagenfächern. Spannende Spezialisierungen ergeben sich zumeist erst im Master. Abgesehen davon macht es oft einfach Sinn, das Studium weiterzuführen. Wann, wenn nicht als Student, ist der Wissensdurst am größten. In manchen Studiengängen ist ein Master-Abschluss sogar Pflicht. Ein Bachelor in Rechtswissenschaften nutzt beispielsweise wenig, wenn man Anwalt werden möchte. Dasselbe gilt für Lehramtsstudien, wenn man in der Oberstufe unterrichten möchte oder natürlich Medizin.

Auch für Berufstätige kann sich ein Master-Studium lohnen. Gerade an Fachhochschulen sind viele Studiengänge berufsbegleitend organisiert. Sie bieten die Möglichkeit, weitere Qualifikationen für den Beruf zu erwerben und Themen zugleich von der wissenschaftlichen Seite zu betrachten. Doch wie funktioniert der Einstieg in ein Master-Studium? Was gibt es zu beachten? Und kann ich einen Master-Studiengang absolvieren, wenn ich vorher etwas völlig anderes studiert habe? Um diese Fragen geht es hier.

Master-Studium: Warum überhaupt?

Die Gründe, warum sich ein Master-Studium in Wien auszahlt, sind so vielfältig wie das Studienangebot an sich. Einerseits wäre da natürlich das Argument der Qualifikation. Das Bachelor-Master-System an den Universitäten erlaubt es jedem Studierenden, sein ganz persönliches Kompetenzprofil zu kreieren. So ist es möglich, eine Sprachwissenschaft mit einem kommunikationswissenschaftlichen Studiengang zu kombinieren oder sich als Informatiker auf medizinische Informationsverarbeitung zu spezialisieren. Dadurch hebt man sich ab und verbessert seine Jobchancen nach dem Studium - zumal der Bachelor in vielen Branchen nicht als vollwertiger akademischer Abschluss wahrgenommen wird. Bei einem FH-Studiengang ist dieses Problem aufgrund der Praxisorientierung etwas geringer als an einer Universität, dennoch bietet ein Master-Abschluss langfristig die besseren Berufschancen.

Des Weiteren bietet ein Master-Studium für Berufstätige die Möglichkeit, sich neben dem Beruf akademisch weiterzubilden. Daher ist die Demographie der Studierenden im Master tendenziell eine andere als im Bachelor-Studium. Das Umfeld ist deutlich erwachsener, viele arbeiten nebenbei bereits in der Branche. Das kann dem Lernerfolg durchaus zugute kommen, denn so lassen sich theoretische Diskussionen immer wieder durch praktische Erfahrungen auflockern.

Der Weg zum Master: Die Möglichkeiten

Ein Master-Studium in Wien ist also auf jeden Fall sinnvoll. Die große Frage ist nur: Wie kann ich mit meinem jetzigen Studienabschluss in einen Master-Studiengang einsteigen? Um das Zulassungsverfahren zu verstehen, unterscheiden wir zwei Arten von Master-Studiengängen:

1. Konsekutive Master-Studien

Wer sich nach einem Bachelor im Fach Mathematik für einen Mathematik-Master einschreibt, absolviert einen konsekutiven Studiengang. Konsekutive Master-Studien bauen unmittelbar auf dem zuvor absolvierten Bachelor-Studium auf und dienen der akademischen Spezialisierung. Es besteht ein enger fachlicher Zusammenhang. Allerdings muss es nicht immer genau das selbe Fach sein. Oft reicht es, wenn die Fächer miteinander verwandt sind. Ein Master im Fach Bioinformatik nach einem Biologie-Bachelor ist so ein Beispiel. Dasselbe gilt für einen Master in Volkswirtschaftslehre nach einem Bachelor in Betriebswirtschaftslehre und ähnliche Konstellationen. Man muss in den meisten Fällen bloß ein paar ECTS als Auflagen nachholen - dazu später mehr.

2. Nicht-konsekutive Master-Studien

Wer sich wiederum nach seinem Bachelor-Abschluss neu orientieren möchte, der findet sich womöglich in einem nicht-konsekutiven (nicht-aufbauenden) Master-Studium wieder. Solche Studiengänge existieren sowohl in praxisorientierter Form an Fachhochschulen (z.B. in den Fächern Journalismus und Neue Medien oder Projektmanagement) als auch in akademischer Form an den Universitäten (z.B. Internationale Entwicklung oder Gender Studies an der Uni Wien). Solche interdisziplinären Masterstudien können das eigene Wissensspektrum um einen ganzen Horizont erweitern.

Neben den typischen Master-Studiengängen existieren übrigens auch sogenannte Master-Lehrgänge. Das sind praxisorientierte Master-Studien, die zumeist als Weiterbildung neben dem Beruf dienen und nicht staatlich gefördert sind, also entsprechend kosten.

Von Zulassungsanträgen, Auflagen und Studienplätzen

Doch wie kommt man nun konkret zu einem Studienplatz? Für die Zulassung zu einem Master-Studium in Wien ist es nötig, einen Zulassungsantrag an der jeweiligen Universität zu stellen. Im Zuge dieses Verfahrens evaluiert die Universität die Inhalte und Zeugnisse des Bachelor-Studiums und entscheidet, ob man mit dem bestehenden Vorwissen das Master-Studium antreten darf. Wer vorher nicht exakt dasselbe Fach studiert hat, bekommt im Zuge dessen womöglich Auflagen in der Höhe von maximal 30 ECTS vorgeschrieben - das sind zusätzliche Lehrveranstaltungen, die man bis zu einer gewissen Frist absolvieren muss, um fehlende Inhalte aus dem Bachelor nachzuholen.

An den Fachhochschulen und einigen Uni-Studiengängen kommt zum allgemeinen Zulassungsantrag noch eine Bewerbungsphase. Diese kann aus einem einfachen Motivationsschreiben bestehen oder bis hin zu einem Essay oder einem Assessment-Center reichen. Englischsprachige Master-Studien verlangen darüber hinaus oft ein Zertifikat zur Bestätigung der Englischkenntnisse wie IELTS oder TOEFL.

Es empfiehlt sich, die Bewerbung beziehungsweise den Zulassungsantrag so früh wie möglich abzusenden. Die Uni Wien braucht für die Bearbeitung beispielsweise einige Wochen. Wer seinen Antrag also erst kurz vor Semesterbeginn stellt, gerät womöglich unter Zeitdruck.

Master of Knowledge

Schlussendlich ist ein Master-Studium in Wien eine Chance, um sich nicht nur in professioneller, sondern auch persönlicher Hinsicht weiterzubilden. Wer studiert, lernt immer auch ein Stück über sich selbst. Das eröffnet gepaart mit dem neuen Wissen unzählige Möglichkeiten. Wer möchte, kann im Master-Studium sogar noch einen verpassten Auslandsaufenthalt nachholen oder sich beruflich umorientieren. Und für Berufstätige bieten berufsbegleitende Master-Studien eine einzigartige Möglichkeit, sich neben dem Job zusätzlich akademisch zu qualifizieren.

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