Daniel Wimmer

Sportjournalist | Kommentator, Landshut

4 Abos und 2 Abonnenten
Artikel

EV Landshut bezwingt den EC Bad Nauheim

Mann des Spiels: Sahir Gill bei seinem Tor zum 4:2 für den EVL. (Foto: Christian Fölsner)

​Einen „Schlag in die Fresse" nannte Heiko Vogler, Trainer des EV Landshut, den erneuten späten Gegentreffer bei der sonntäglichen Niederlage in der DEL2 in Crimmitschau. Am Dienstagabend gegen den EC Bad Nauheim war es aber seine Truppe, die im letzten Drittel zuschlug und mit 4:2 die Oberhand behielt - und das, obwohl man sich zweimal wieder selbst in die Bredouille brachte.

Der EVL kassierte am Sonntag kurz vor Schluss ein Gegentor und verlor in Crimmitschau mit 3:4 - der EC Bad Nauheim erzielte am selben Tag kurz vor Schluss einen Treffer und gewann gegen Weißwasser mit 4:3. Dieser Umstand beschrieb die Rollenverteilung in dieser Begegnung am Landshuter Gutenbergweg eigentlich ganz gut. Hinzu kamen die Serien beider Mannschaften: Landshut verlor 14 seiner letzten 16 Spiele, die Roten Teufel gewannen 13 ihrer jüngsten 17 Duelle - die Vorzeichen waren also klar.

Für den Spielverlauf galt dasselbe. Es waren allerdings die Niederbayern, die dem Spiel im ersten Abschnitt klar ihren Stempel aufdrückten. Zweimal verhinderte das Torgestänge den Einschlag hinter Felix Bick im Nauheimer Kasten. Die Führung wäre hochverdient gewesen, die Gäste zeigten wenig, wussten aber Geschenke anzunehmen: Taylor Vause fing einen Pass von Josef Mikyska ab und ließ Olafr Schmidt, der den Vorzug vor Dimitri Pätzold erhielt, keine Chance. Der nächste Genickschlag für die Hausherren, die kurzfristig auch noch auf Andreé Hult verzichten mussten. Es gab aber auch eine positive Nachricht von der Personalfront: Andreas Schwarz gab nach fast drei Monaten sein Comeback. Das änderte aber nichts am 0:1 zur ersten Pause.

Geschockt wäre falsch - etwas beeindruckt trifft es am ehesten, wollte man die Landshuter Verfassung zu Beginn des zweiten Drittels beschreiben. Aber das reichte für den Ausgleich: Bick verlor erstmals kurz die Orientierung und Mikyska schob ein - das erste Tor des Tschechen für den EVL, der gleich wieder im Mittelpunkt stand. Der Neuzugang verlor die Scheibe, Tristan Keck war auf und davon und schob Schmidt die Scheibe durch die Hosenträger - erneute Führung für die Roten Teufel. In der Folge nahm die Qualität des Spiel etwas ab mit Vorteilen für die Gäste, bis sich auch die Truppe von Harry Lange einen Lapsus in der Defensive leistete. Der Nutznießer hieß Sahir Gill - 2:2.

Im Schlussabschnitt zeigten sich die Niederbayern giftiger auf den Sieg. Das wurde dann auch in Zahlen deutlich. Mikyska erzielte nach einem schönen Zuspiel von Marco Pfleger die erstmalige Führung für den EVL und glich damit auch seine persönliche Fehler-Tor-Bilanz wieder aus - 3:2. Rund vier Minuten später folgte dann in Überzahl die Entscheidung - es war einmal mehr Sahir Gill, der Aktivposten in der Landshuter Offensive, der sein zweites Tor, seinen vierten Punkt des Abends und den Deckel drauf machte. Es waren zwar noch zehn Minuten auf der Uhr, der EC Bad Nauheim blieb offensiv im letzten Drittel aber einfach zu harmlos, um dem 2:4 aus seiner Sicht noch etwas entgegensetzen zu können.

Der zweite Sieg des EV Landshut unter Heiko Vogler ist verdient. Die Dreihelmenstädter brachten sich mehr oder weniger zweimal selbst in Rückstand, kamen jeweils zurück und zeigten im letzten Abschnitt den größeren Siegeswillen. Die Roten Teufel bestraften Landshuter Fehler zwar eiskalt, unterm Strich zeigten die Hessen aber zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. Zum Eishockey-Jahresabschluss empfangen die Kurstädter am Donnerstag die Kassel Huskies zum Derby, der EVL gastiert dann in Frankfurt.

Zum Original