Daniel Wimmer

Sportjournalist | Kommentator, Landshut

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Bietigheim Steelers bezwingen den EV Landshut im Nachsitzen

Die Bietigheim Steelers gewannen in der Overtime. (Foto: dpa/picture alliance/Pressefoto Baumann)

Das eher dünne Ergebnis von 2:1 nach Verlängerung zu Gunsten der Bietigheim Steelers spiegelt nicht das durchaus gute Niveau dieser Partie wider, die Spannung und Dramatik dafür aber sehr wohl. In einem kampfbetonten Spiel mit vielen hochkarätigen Szenen vor beiden Toren hielt der EV Landshut gut dagegen, zog aber unterm Strich verdient den etwas Kürzeren.

Thomas Brandl und Alexander Dersch gesellten sich vergangenes Wochenende zum Lazarett des EVL. Dafür war Dimitri Pätzold zurück im Kader der Niederbayern und durfte auch gleich ran an diesem Abend. Auch im Gästetor stand mit Leon Doubrawa ein Mann, der bereits an der Isar zwischen den Pfosten stand.

Die Hausherren, die zuletzt drei Heimsiege in Folge einfahren konnten, begannen mutig und trafen nach noch nicht einmal zwei Minuten bereits den Pfosten - Fabian Baßler zielte etwas zu ungenau. Bietigheim setzte immer wieder gefährliche Nadelstiche und zeigte nach 13 Minuten, warum sie ligaweit die beste Powerplayquote aufzuweisen haben: Matt McKnight erzielte mit einem schönen Handgelenkschuss in Überzahl die Führung für die Ellentaler. Die Cracks von Heimcoach Leif Carlsson waren sichtlich beeindruckt von diesem Treffer. Wenngleich die Anzahl der Chancen recht gleich verteilt war, hatten die Gäste die qualitativ klar hochwertigeren Gelegenheiten. Dennoch gelang es den Mannen von der Isar auszugleichen: Es war die Lebensversicherung des EVL, Zach O´Brien, der knappe vier Minuten vor der ersten Sirene Leon Doubrawa überwinden konnte - ein schmeichelhaftes Remis für die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt.

Die Partie nahm mehr Fahrt auf im zweiten Drittel, es wurde intensiver und körperbetonter. Vor allem die Landshuter steigerten sich und konnten die Partie ausgeglichen gestalten. Beste Gelegenheiten unter anderem von Drew Melanson und Marco Baßler auf Heimseite sowie Yannick Wenzel und Calvin Pokorny für die Steelers wurden vergeben. Der Spielstand von 1:1, mit dem es trotz eines offensiv geführten Mittelabschnitts auch in die zweite Pause ging, war mittlerweile durchaus leistungsgerecht.

Es ging munter weiter, blieb aber auch torlos. Mit zunehmender Dauer der letzten 20 Minuten konnten die Gäste mehr Druck entwickeln, dem EVL schien ein wenig die Entschlossenheit im Spiel nach vorne abhandengekommen zu sein. Gekämpft wurde nun um jeden Zentimeter. Fünf Minuten vor Ende wurde das Gestänge von Dimitri Pätzold durch einen Abschluss von C.J. Stretch auf die Probe gestellt. Näher kam einem Treffer in der regulären Spielzeit keine der beiden Mannschaften mehr. Die Gäste kassierten aber kurz vor Schluss noch eine Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, die sie mit in die nun anstehende Overtime nahmen.

Die Hausherren waren aber nicht in der Lage, dieses Überzahlspiel in einen Treffer umzumünzen. Im Gegenteil - wie schon über weite Strecken der Partie nahmen die Mannen von Daniel Naud das Zepter in die Hand, ließen aber erneut einige gute Gelegenheiten ungenutzt verstreichen. Nach vier Minuten in der Verlängerung gelang ihnen der Siegtreffer dann aber doch: Benjamin Zientek verwertete ein schönes Zuspiel von René Schoofs und sorgte dafür, dass seine Farben zwei Punkte aus dem Eisstadion am Gutenbergweg entführen konnten.

Das Ergebnis ist verdient. Der EV Landshut hielt über weite Strecken sehr gut dagegen und wird dafür nicht zu Unrecht auch mit einem Punkt belohnt. Insgesamt aber war Bietigheim cleverer, entschlossener und eben den einen Ticken besser als die Hausherren. In nur drei Tagen empfangen die Ellentaler die Bayreuth Tigers, die Niederbayern reisen dann nach Dresden zu den Eislöwen.

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