Daniel Wimmer

Sportjournalist | Kommentator, Landshut

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EV Landshut holt zwei Punkte gegen den EC Bad Nauheim

Der EV Landshut konnte sich über einen Penalty-Sieg gegen den EC Bad Nauheim freuen. (Foto: dpa/picture alliance/Pressehaus)

Ein tolles Eishockeyspiel! Beste Unterhaltung boten der EV Landshut und der EC Bad Nauheim am letzten Spieltag des Kalenderjahres 2020. In einer intensiven und chancenreichen Auseinandersetzung fiel die Entscheidung erst im Penaltyschießen, in dem die Hausherren die Oberhand behielten und das Eis beim Ergebnis von 3:2 als Sieger verließen. Fast hätte es auch für drei Zähler gereicht.

Der EVL konnte seine fünf Spiele andauernde Niederlagenserie am Montagabend in Weißwasser mit einem Auswärtssieg beenden. Bei den Gästen aus Bad Nauheim war Wiedergutmachung angesagt nach zwei deutlichen Pleiten und einer Bilanz von 2:15 Toren zuletzt in Bayreuth und im Derby zu Hause gegen Kassel. Zu Beginn zeigten sie sich auch entschlossen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Die Roten Teufel kamen deutlich besser in die Partie und gingen bereits in der dritten Minute in Überzahl durch James Arniel in Führung: Ein abgewehrter Schuss von Cason Hohmann landete direkt beim Top-Torschützen der Gäste, der freistehend einschoss. Der EVL hatte erneut Schwierigkeiten, in das Spiel zu finden. Ein Powerplay nach neun Minuten trug dann dazu bei, dass die Hausherren Zugriff fanden: Eine schöne Kombination über Zach O´Brien und Marcus Power verwertete Max Forster zum 1:1-Ausgleich. Es folgte eine kurze Abtastphase, bis die Visiere dies- und jenseits wieder eingestellt waren. Tore gelangen beiden Teams trotz bester Gelegenheiten vor der ersten Sirene aber keine mehr.

Viel Tempo, zahlreiche Chancen, hohe Intensität. Der Mittelabschnitt hatte Vieles zu bieten - nur die Tore, die fehlten. Schienen zunächst die Roten Teufel einen Ticken näher dran zu sein am Führungstreffer, so verschob sich dieser Eindruck mit zunehmender Dauer in Richtung der Truppe von EVL-Trainer Leif Carlsson. Aber auch zwei Überzahlspiele gegen Ende des Drittels verhalfen den Hausherren lediglich zu einem Pfostentreffer von Thomas Brandl aber nicht zum erhofften Torerfolg - es blieb beim 1:1.

Einen Pfostentreffer gab es dann auch auf der anderen Seite: Andreas Pauli läutete einen tollen Schlussabschnitt mit vielen Szenen vor Bick und Pätzold ein. Die Teams hatten jedoch zunächst die letzte Genauigkeit im Abschluss weiterhin nicht gepachtet. Das änderte sich erst als das kanadische Top-Duo des EVL zuschlug: Cason Hohmann konnte die Scheibe nicht kontrollieren, Marcus Power schnappte sich das Spielgerät und bediente Zach O´Brien mustergültig, der in der 47. Minute zur Landshuter Führung traf. Der Treffer war bei weitem nicht unverdient, der EVL wirkte entschlossener in dieser Phase.

Die Partie wurde weiter mit dem Messer zwischen den Zähnen geführt. Beste Unterhaltung und Hochkaräter hüben wie drüben. Einem Treffer am nächsten kam dabei zunächst Drew Melanson, der schön freigespielt nur am Lattenkreuz scheiterte. Das Spiel blieb bis zum Schluss sehr umkämpft und intensiv. Es schien so, dass die Hausherren dem dritten Treffer näher waren als die Gäste dem Ausgleich. Die Hessen gaben aber nicht auf und wurden 48,6 Sekunden vor Ende belohnt - der Ex-Landshuter Stefan Reiter sorgte mit einem Schuss an Freund und Feind vorbei für eine Punktteilung nach 60 Minuten.

Die Overtime brachte keinen Sieger hervor. Im anschließenden Penaltyschießen war nur Andreas Pauli für die Roten Teufel erfolgreich, während auf Landshuter Seite Zach O`Brien und Max Forster trafen. Damit bleiben zum Jahresabschluss zwei Punkte am Gutenbergweg.

Dass beide Mannschaften für ihren couragierten Auftritt mit Punkten belohnt werden, geht in Ordnung. Der EVL übernahm zwar mit zunehmender Spieldauer etwas mehr das Zepter, Bad Nauheim wehrte sich aber nach bestem Bemühen und stellte die Dreihelmenstädter vor Probleme, die sich wie vor vier Tagen vorwerfen müssen, eine Führung im letzten Drittel nicht ins Ziel gebracht zu haben. Im Gegensatz zum Heimspiel gegen Kaufbeuren, blieb heute der zweite Punkt aber in Niederbayern - verdient.

Zwei Siege zum Jahresabschluss aber nur eine kleine Pause. Bereits am Sonntag reisen die Mannen von der Isar nach Heilbronn, auf Bad Nauheim wartet das Heimspiel gegen Dresden.

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