Brian Eno, Urgestein der elektronischen Musik, spielte jüngst seine Tournee mit dem Baltic Sea Orchstra in Europa. In Venedig wurde er mit einem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk geehrt. Seine Tour wurde frenetisch gefeiert – auch in Utrecht. Hier äußerte er sich im Verlauf des Konzertes explizit zur Situation in Gaza, erwähnte aber mit keinem Wort den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober. Zudem sprach er davon, dass wir eine Zeit erlebten, die sich mit der "Kristallnacht" vergleichen ließe. Am Ende gab es Standing Ovations für den Auftritt. Doch Eno ist nicht der einzige in der britischen Musikszene, der mit kruden Vergleichen und Relativierungen seit dem 7. Oktober aufgefallen ist und den BDS unterstützt.
So bezeichnete der ehemalige Pink-Floyd Frontmann Roger Waters jüngst den Angriff der Hamas als "aufgebauscht" und fragte, warum die Israelis den Angriff nicht hätten kommen sehen. Auch Roger Waters ist eine Gallionsfigur der BDS-Bewegung und durch Davidsterne auf Schweinen sowie Auftritten in SS-ähnlichen Uniformen in den Verdacht geraten, Antisemitismus zu propagieren. Er hat dies wiederholt zurückgewiesen. In einem gerade erschienenen Dokumentarfilm einer Londoner Kampagne gegen Antisemitismus werfen ihm ehemalige Weggefährten vor, mit antisemitischem Gedankengut fahrlässig zu spielen. Bei einem Auftritt in Berlin im Mai zog er visuell Paralellen zwischen dem Schicksal der in einem Kriegsgebiet getöteten palästinensischen Shireen Abu Akleh mit dem Schicksal von Anne Frank. Seit dem Berliner Konzert ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Waters wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung. Der Versuch seine Auftritte in Deutschland zu verbieten war in diesem Jahr vor Gericht gescheitert. Verbreiten Musiker und BDS-Unterstützer wie Eno und Waters Stereotype über Israel und jüdische Menschen?