Die Debatte auf der documenta hat nicht nur gezeigt, wie gering das Bewusstsein für antisemitische Stereoytpen bei indonesischen Künstlergruppen ist, sie hat auch aufgezeigt, wie wenig profundes Wissen über die Geschichte und Perspektiven des sogenannten globalen Südens vorherrscht. Gut zeigen lässt sich das am Beispiel Indonesien selbst, das trotz des Fakts, dass es das Land mit der viertgrößten Bevölkerung der Welt darstellt, und darüber hinaus der erste Staat war, der nach dem Zweiten Weltkrieg seine Unabhängigkeit verkündete, für viele noch immer ein blinder Fleck ist. Genau in diese Lücke stößt Bestsellerautor und Historiker David van Reybrouck mit seinem Buch "Revolusi. Indonesien oder die Entstehung der modernen Welt". Er hat jahrelang recherchiert und mit fast 200 Zeitzeugen gesprochen. In seinem unverwechselbaren Stil hat er ein mitreißendes Porträt des indonesischen Unabhängigkeitskampfes geschrieben. Wir haben ihn in Brüssel getroffen.
Zum OriginalCornelius Janzen
Journalist & Filmmaker
TV-Beitrag