Cori S. Socaciu

Autorin | Social Entrepreneur | Consultant, Ffm

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Start-ups: Eine Arena für Gründer

Am 1. Juli heißt es beim Pitch Club wieder Ring frei für junge Gründer im Kampf um die Gunst der Investoren.

Bereits nach einem Jahr hat sich in Frankfurt ein neues Veranstaltungsformat für Startups etabliert. Der Pitch Club lässt junge Gründer mit Argumenten um Investoren kämpfen.


Jede große Idee beginnt mit einer kleinen Rebellion. Auf einer Serviette skizzierten die beiden Freunde Daniel Kuczaj und Stefan Maas im April 2014 ein Konzept, um die aus ihrer Sicht stagnierende Frankfurter Gründerszene zu beleben. Inzwischen ist der daraus hervorgegangene Pitch Club ein Jahr alt. Sein ungewöhnliches Veranstaltungsformat hat innerhalb der kurzen Zeit 19 Startups den Kontakt zu Investoren ermöglicht.

 „Uns hat es schon seit längerer Zeit gestört, dass sich die ganze Startup-Szene in Berlin abzuspielen schien“, sagt Kuczaj, der selbst Gründer eines Startups ist. „Viele gründungsinteressierte Menschen aus der Rhein-Main-Region glauben, dass sie dorthin ‚emigrieren‘ müssten, um erfolgreich zu sein.“

Inspirierend für das Konzept der beiden Männer war der Film Fight Club. So ähnelt auch das Logo des Clubs dem 1999 von David Fincher verfilmten Thriller. „Der Film symbolisiert eine Widerstandsbewegung und Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation. Auch wir wollen Veränderungen – auch wenn nicht ganz so anarchisch wie im Film – und ein Umdenken bei den Kapitalgebern herbeiführen“, erklärt Kuczaj. Gerade junge Unternehmen hätten es schwer an eine Finanzierung zu kommen. Aufgrund der hohen Opportunitätskosten einer Gründung handele es sich in der Rhein-Main-Region - viel häufiger als etwa in Berlin - um gut durchdachte Ideen von Gründern, die häufig sogar eine gut bezahlte Anstellung zur Verwirklichung ihrer Idee aufgeben würden. Aus diesem Grund und auch in Anbetracht der „guten Infrastruktur, Top-Universitäten und vor allem dem Zugang zu Kapital“ habe die Rhein-Main-Region alles zu bieten, was eine blühende Gründerszene brauche, argumentiert Kuczaj.

Ring frei für Startups

Zur Verwirklichung ihrer Idee schlossen sich Kuczaj und Maaß mit dem Gründungsexperten von der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt zusammen, der auch das Gründungsprogramm der Bildungseinrichtung „Unibator“ betreut. Damit ist der Pitch-Club auch mit weiteren Bildungseinrichtungen vernetzt, die junge Gründungen fördern.

Zum vierten Mal macht der Pitch Club am 1. Juli wieder den Ring frei für Startups die ihre Ideen vor rund zwei Dutzend Investoren präsentieren. Aus hunderten Bewerbern sucht das Dreiergespann aus Kuczaj, Maas und Schäfer gemeinsam mit zwei IT-Experten die zehn besten Startups aus. „Wir bemühen uns um ein optimales Matching, da auch Investoren spezifische Interessen haben, etwa wenn es um Startups aus den Bereichen FinTech, MedTech oder BioTech geht.“

„Startups sollen dabei von Investoren auch nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, denn schließlich geht es darum das Geschäftsmodell auf Herz und Nieren zu prüfen.“ In einer der vergangenen Veranstaltungen habe das offene und ehrliche Feedback eines erfahrenen Investors dazu geführt, dass ein Gründer sein gesamtes Geschäftsmodell überdenken musste. „Auch das ist sehr wertvoll für einen Gründer, der sonst das Modell weiterhin verfolgt und viel Zeit und Geld verloren hätte“, sagt Kuczaj.

Bewerbungen von Startup-Gründern und Investoren für die nächste Pitchch-Club-Veranstaltung am 1. Juli sind noch bis einschließlich Donnerstag, den 18.  Juni möglich. Weitere Informationen unter www.thepitchclub.com


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