Cori S. Socaciu

Autorin | Social Entrepreneur | Consultant, Ffm

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AfE-Turm bleibt auch nach der Sprengung im Gespräch

Die Sprengung des AfE-Turms im Februar 2014. Foto: peter-juelich.com

Am Jahrestag der Sprengung möchte eine Frankfurter Künstlergruppe den Turm wiederaufleben lassen - zumindest multimedial.

Es war das höchste Gebäude, das jemals in Europa gesprengt wurde. Innerhalb weniger Sekunden stürzte der 38 Stockwerke hohe AfE-Turm ein. Damit wurden auch jene Wände begraben, auf denen vier Dekaden lang Studierende ihre Graffiti und Kritzeleien hinterlassen hatten.

Am Jahrestag der Sprengung, am 2. Februar, möchte eine Künstlergruppe den Turm wiederaufleben lassen - zumindest multimedial. In Filmen, Lesungen und Kunstwerken präsentiert die Veranstaltung im Café Sturm und Drang „Turm reloaded 2.2", das Universitätsgebäude, wie Nostalgiker es sahen und liebten.

„Es war natürlich auch viel Trash dabei", räumt Jessica Kuch ein, die das Projekt mitorganisiert. In den Graffiti-Sprüchen und den Turm-Geschichten spiegelten sich jedoch auch Zeitgeschichte und politische Standpunkte wider. Das alles sei sowohl für Menschen interessant, die im AfE-Turm studiert und gearbeitet hätten, als auch für Leute, die erst durch die Sprengung auf das Gebäude aufmerksam geworden seien, sagt Kuch.

Im Café am Theodor-W.-Adorno-Platz wird zunächst Vladimir Alexeev einen Kunstfilm zeigen, der wenige Tage vor der Sprengung einzelne Etagen des Gebäudes dokumentiert. Ein anschließender Film des Videokünstlers wird den weiteren Verlauf des Abends im Hintergrund flimmernd begleiten.

Anekdoten aus dem täglichen Leben von Universitätsmitarbeitern und Studierenden im Plattenbau werden Maria Marchel und Manfred Simon erzählen. Die beiden haben jahrelang im Gebäude gearbeitet.

ibDas Programm zur Erinnerung an den AfE-Turm „Turm reloaded 2.2" beginnt am heutigen Montag, 2. Februar, um 18 Uhr im Café Sturm und Drang, Theodor-W.-Adorno-Platz 5/Grüneburgplatz 1.

Informationen hierzu gibt es auch im Internet unter: http://cafe-sturm-und-drang.de/specials/

Albert Schmude und Christian Engels werden hingegen Bilder aus dem AfE-Turm erzählen lassen und Bücher vorstellen. Schon in den 1980er Jahren begann Schmude Tags und Kritzeleien zu dokumentieren. Auf der Veranstaltung am Montagabend wird Schmude Graffitisprüche vorlesen.

Die Stahlkonstruktion im Brutalismus-Stil aus den 1970er Jahren hat Petra Boßhammer mit Kohle auf Papier festgehalten; Michael Bloek hat Siebdrucke angefertigt. Nach der Vernissage der beiden Künstler am Veranstaltungsabend werden ihre Werke zwei Wochen lang im Café Sturm und Drang zu sehen sein.

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