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Ohne Sinn um den Zürichsee - ein Tagebucheintrag

Wussten Sie, dass man in weniger als 24 Stunden um den Zürichsee gehen kann? Tun Sie es nicht! Ein Tagebucheintrag.

Etwas mehr als 21 Stunden nachdem ich so getan hatte, als würde es ein Tag wie jeder andere werden, schimmert der See so schön wie nie. Weil die Sonne hinter mir aufgeht, der Mond schief und schwach am Himmel hängt und weil die Waden brennen, die Oberschenkel stechen, die Sehnen entzündet und die Füsse taub sind. Der See schimmert so schön wie nie, weil ich kaum noch stehen kann. Es ist 5 Uhr 25, ich stehe auf der Quaibrücke und mache ein Selfie, damit mir das hier später jemand glaubt. Schritt, Schritt, ich humpele, taumele und stolpere, noch ein paar Meter bis zum Sechseläutenplatz, wenn ich die Augen schliesse und sie dann wieder öffne, ist ganz kurz wieder Nacht, Schritt, Schritt. Wirklich schön, wie die Schwäne gleiten oder noch schlafen. Schritt, Schritt. Ein bisschen Stolz vertreibt die schlimmsten Schmerzen. Was für ein unsinniger Stolz!

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