Geschäfte schaffen Plastiksackerln ab, Länder planen ein Verbot für Diesel- und Benzinfahrzeuge und selbst den Einwegbechern für unseren Coffee-to-go soll es an den Kragen gehen!
Umweltschutz ist heute in aller Munde, aber woher kommt dieses „Trendthema" auf einmal? Was genau bedeutet „Umweltschutz" eigentlich? Brauchen wir „das" wirklich oder wird dieses Thema nicht nur aufgeputscht, damit wir von wichtigeren Themen abgelenkt sind? Hört dieser Hype um Elektroautos, Bioprodukte und Zero Waste irgendwann auch mal wieder auf?
Die Antwort ist so einfach, wie sie bitter ist. Umweltschutz ist kein Trendthema, es wird auch nicht aufgeputscht und ausgeschlachtet weil die Medien im Sommerloch nichts anderes zu berichten haben. Auch Unternehmen greifen die Problematik nicht nur auf um ihr Image aufzubessern. Sondern: wir haben den Schutz, den Erhalt und die Gesundheit unseres Lebensumfeldes - nichts anderes ist Umweltschutz - zu lange auf die leichte Schulter genommen.
Von unseren Eltern haben wir gelernt, dass man Müll trennt, dass man das Wasser nicht unnötig laufen lässt und dass man das Licht abdreht, wenn man den Raum verlässt. Diese Maßnahmen sind weiterhin richtig und wichtig, aber leider - sie greifen zu kurz. Richtiger, umfangreicher Umweltschutz wurde in den letzten Jahrzehnten ganz klar vernachlässigt, beim Entwickeln neuer Technologien und Möglichkeiten wurde gar nicht daran gedacht, was wir damit unserer Natur antun oder wie wir anfallende Schadstoffe beseitigen können. Wichtig war nur: schneller, besser, höher, weiter. Ein Hoch auf den Fortschritt!
Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir nicht mehr so weiter können. Mit „dicken Autos" herumrasen, regelmäßig wegfliegen und jeden Tag Wasser in Plastikflaschen kaufen und davon ausgehen, dass kleine Taten wie Mülltrennung das alles ausgleichen.
Umweltschutz wurde die letzten Jahrzehnte vernachlässigt, aber geht es uns jetzt wirklich schlecht deswegen? Ist Umweltschutz überhaupt notwendig? Ist doch alles gut!
Oder doch nicht? Das Eis der Arktis und der Gletscher schmilztErst vor ein paar Tagen lauteten die Schlagzeilen „Gigantischer Eisberg hat sich von der Antarktis gelöst" und „In der Antarktis ist einer der größten je beobachteten Eisberge abgebrochen". Und ist das jetzt schlimm? Unmittelbar tatsächlich nicht. Denn Schelfeis, um das es sich in diesem Fall handelt, schwimmt ohnehin auf dem Meer, wenn es zerbricht oder schmilzt, ändert sich der Wasserstand nicht (wie ein Eiswürfel im Glas, verändert schmelzendes Eis die Höhe des Meeresspiegels nicht). Aber das Ereignis deutet darauf hin, dass große Veränderungen im Gange sind.
Die Folgen der Gletscherschmelze sehen schon ganz anders aus: Überschwemmungen, verbunden mit Erdrutschen, Schlamm- und Gesteinslawinen bedrohen die Menschen unmittelbar. Langfristig droht Trinkwasserknappheit, denn drei Viertel aller Süßwasserreserven sind im Gletschereis gebunden. Das Schmelzwasser lässt außerdem den Meeresspiegel ansteigen.
Ein steigender Meeresspiegel bedeutet, dass Inselstaaten wie Tuvalu und Küstenregionen wie Bangladesch drohen unterzugehen. Wissenschaftler sagen die dauerhafte Überflutung vieler Küstenregionen vorher. Viele Millionen Menschen müssten dem Wasser weichen und sich ein neues Zuhause suchen.
Durch Umweltverschmutzung, Klimawandel, Rodungen und Bebauungen verlieren immer mehr Tiere und auch Pflanzen ihren natürlichen Lebensraum. Ihre Lebensgrundlage geht verloren und sie sterben aus. Das ist nicht nur traurig (oh, die armen Tierchen), sondern auch wirklich ein Problem. Das ökologische Gleichgewicht wird dadurch zerstört und das hat auch folgen auf das Leben des Menschen. So spielen zum Beispiel Bienen und andere Insekten bei rund 35 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion eine wichtige Rolle (Bestäubungsleistung).
„Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben", - Albert Einstein
Soweit nur ein paar Beispiele, die zeigen, dass dieses leidige Thema „Umweltschutz" mehr als nur ein Sommerloch-Füller ist, dass „Nachhaltigkeit" kein leeres Wort ist sondern der bewusste, nachhaltige Konsum wirklich nicht nur wichtiger wird, sondern bereits wichtig IST. „Öko-Fuzzi" sein, ist das neue cool!
Es gibt viel zu tun, wenn wir wollen, dass die schlimmsten Prognosen nicht Wirklichkeit werden. Die Veränderung beginnt mit dir.