Seit Anfang Februar protestieren in Myanmar Hunderttausende Menschen gegen den Putsch des Militärs. Sie fordern ihre demokratischen Freiheiten zurück und die Freilassung der abgesetzten zivilen De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Die Rückkehr zur lupenreinen Militärdiktatur wollen sie nicht hinnehmen. Gerade Angehörige ethnischer Minderheiten streben jedoch nach mehr: Einer langfristigen Lösung für das konfliktreiche Land, in dem es 135 anerkannte und auch einige nicht anerkannte Volksgruppen wie etwa die Rohingya gibt.
Viele von ihnen erträumen sich einen föderalen, demokratischen Staat mit mehr Eigenständigkeit für die sieben ethnischen Teilstaaten. Bislang ist Myanmar zentralistisch aufgebaut. Das mächtige Militär, geprägt durch die größte Volksgruppe der Bamar, setzt darauf, dass das so bleibt. Eine föderale Struktur lehnt es überwiegend ab. Seit mehr als 70 Jahren kommt es deshalb zu bewaffneten Konflikten, vor allem in den Randgebieten.