Die alten Projektoren sind ausgemustert, alle bayerischen Kinos haben inzwischen auf digitale Technik umgerüstet. Das Programm lässt sich nun einfach per Knopfdruck steuern
Silber und schwarz stehen sie beieinander: die Vergangenheit und die Gegenwart des Kinos. Im Vorführraum der Theatiner Filmkunst ruht schweigend ein analoger 35-Millimeter-Filmprojektor aus den Sechzigerjahren, dahinter summt sein digitaler Nachfolger vor sich hin. Der schwarze Kasten mit dem silbernen Lüftungsrohr, den blinkenden Knöpfen und angeschlossenem Computer wirkt wie ein Fremdkörper im analogen Hoheitsgebiet, wie ein Pixel auf einem Raffael-Gemälde.
Das Programmkino ist eines von 282 Kinos in Bayern. Seit einem halben Jahr sind auch die letzten mit digitalen Projektoren ausgerüstet. Die Umstellung in den deutschen Kinosälen hat lange auf sich warten lassen - ihre Finanzierung war jahrelang ebenso umstritten wie ihre Sinnhaftigkeit. Bis sich in den vergangenen fünf Jahren eine Dynamik entwickelte, die zur unumkehrbaren Wende führte...