Werder (Havel) - Als Gabriele Wahl-Heidke aus Werder (Havel) und ihr 82-jähriger Mann an diesem Mittwoch am Impfzentrum Schönefeld ankamen, glaubten sie ihren Augen kaum. "Wir standen vor verschlossener Tür", erzählt sie empört. Dabei habe ihr Mann, schwer herzkrank und gehbehindert, einen Impftermin gehabt. Anderthalb Stunden habe die Anreise gedauert, 6 Euro die Parkgebühr gekostet. Doch niemand sei dort gewesen. Nicht einmal einen Aushang habe es gegeben, sagt sie. Vor der Tür hätten sie ein weiteres Ehepaar getroffen, das ebenfalls umsonst angereist sei. Unverrichteter Dinge und "voller Wut im Bauch" seien sie schließlich nach Hause gefahren. "Wie geht man eigentlich mit den alten Menschen hierzulande um?", fragt die Werderanerin: "Ich bin entsetzt, empört und voller Unverständnis."
Christoph M. Kluge
Reporter, Berlin
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