Christian Volk

ZDF-Reporter und Redakteur, Mainz

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Die doppelte Abgeordnete - DER SPIEGEL

Saskia Ludwig sichert ihren Einfluss mit zwei Mandaten: im Bundestag und im Landtag von Brandenburg. Wie ernsthaft kann jemand mit dieser Belastung Politik betreiben?

Saskia Ludwig ist eine Karrierefrau. Berufsausbildung mit Abitur, Studium, Promotion. Mit Mitte zwanzig wird sie Geschäftsführerin des familieneigenen Unternehmens. Ludwig kümmert sich von ihrer Heimatstadt Potsdam aus um Tief- und Rohrleitungsbau. Auch in der CDU arbeitet sie sich nach oben. Kreistag, Landtag, Fraktionschefin, Parteichefin in Brandenburg, ein rasanter Aufstieg.

Seit einigen Jahren aber stockt die Karriere, die Zeit in hohen Ämtern ist vorbei. Denn mit ihrem politischen Ehrgeiz eckt Ludwig, 52, an, auch in ihrer eigenen Partei. Derzeit größtes Streitthema: Seit fast zehn Monaten sitzt sie gleichzeitig im Brandenburger Landtag und im Bundestag. Daneben ist sie noch Gesellschafterin in ihrem Potsdamer Unternehmen. Wie schafft es Ludwig, zwei Vollzeitjobs und ihre Firma gleichzeitig zu managen? Und wie ernsthaft kann jemand mit dieser Belastung Politik betreiben und sie gegenüber den Wählern vertreten?

Seit Dezember vergangenen Jahres pendelt Ludwig zwischen den Parlamenten. Möglich wurde dies, weil der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Stübgen nach der Landtagswahl in Brandenburg zum Innenminister berufen wurde. Ludwig rückte für ihn in den Bundestag nach. So könne sie den Brandenburgern in ihrem Wahlkreis "am besten dienen", teilte sie mit. Ohnehin handle es sich nur um eine Übergangszeit bis zur nächsten Bundestagswahl im Herbst 2021.

Ihr Wahlkreis erweiterte sich durch das zusätzliche Bundestagsmandat von rund 60 000 auf mehr als 240 000 Wahlberechtigte. Mit weniger Zeit muss sich Ludwig also um deutlich mehr Menschen kümmern.



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