Playoffs Baby! Das Finale der AFC.
Das Halbfinale der NFL - mit Peyton Manning vs. Tom Brady Teil 17. Danach der beste Spieler der abgelaufenen Hauptrunde, Superman Cam Newton, mit seinen Carolina Panthers zu Hause gegen die Arizona Cardinals.
Die besten 4 Teams über die Saison gesehen im Halbfinale, was will man mehr?!
Nach langem Hick-Hack entschloss sich Pro7 Maxx kurzfristig auf die mittlerweile breite Fanbasis zu hören und das AFC-Finale bereits ab 20:45 Uhr zu übertragen. Ursprünglich hätte nur Sat. 1 ab 22:15 Uhr übertragen und somit wäre effektiv die 1. Halbzeit ausgefallen (oder nur im Stream verfügbar gewesen, über den im Lauf der Saison schon des Öfteren gemäkelt wurde). Der Druck der Fans hat offensichtlich gefruchtet - und mal ehrlich: wer hätte sonst am Sonntag abend schon Pro 7 Maxx eingeschaltet...
Und noch in eigener Sache: der Besucherzähler hat die 50.000 übersprungen...in nicht einmal 5 Monaten seit dem Start von www.meine-NFL.de; herzlichen Dank an alle Leser...weiter, immer weiter :)
Das 17. Duell der zwei Superstars auf der Quarterback-Position, das wie immer mehr als nötig gehyped wurde. Peyton Manning warf in diesem Jahr zu Hause nur einen einzigen Touchdown-Pass...und trotzdem reichte es für den Topplatz in der AFC. Bradys 1. Spiel als Starter war wie bereits erwähnt gegen Peyton Manning (damals noch bei den Colts)...zwei Tage nach den World Trade Center Anschlägen 2001. So alt sind die schon... ähem...fast jünger als ich (Manning ist knapp 2 Monate älter).
Die Patriots verloren diese Saison schon einmal in Denver - allerdings nach Verlängerung, ohne wirkliche Receiver (TE Gronkowski musste verletzt aus dem Spiel genommen werden) und unter mehr als gütiger Mithilfe der Schiedsrichter. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass Tom Brady lediglich eine Bilanz von 2 Siegen und 6 Niederlagen in Denver aufzuweisen hat.
Die NFL - namentlich Commissioner Roger Goodell - fürchtet wohl nach dem DeflateGate Debakel um vermeintlich zu wenig aufgepumpte Bälle nichts mehr, als in 2 Wochen die Lombardi Trophy an Tom Brady und Bill Belichik zu übergeben. Vielleicht hat man auch deswegen Referee Ed Hochuli nominiert, der sehr gut ist...und mit dem die Patriots bislang im Gegensatz zu den Broncos und Peyton Manning wenig Erfolg hatten.
Die Patriots starteten entgegen den meisten Spielen mit dem Ball…und einem Ball auf TE Gronkowski. Der war sicher extra-motiviert nach den Aussagen von Gegenüber Chris Harris unter der Woche (der wies seine Mitspieler an, Gronk tief zu tackeln – was im regulären Saisonspiel schon zu einer Verletzung geführt hatte).
Nach einem First Down war allerdings gleich Schluss für die Patriots im Angriff und Peyton Manning durfte übernehmen. Bei 3. & 10 wollte Malcolm Butler WR Emmanuel Sanders in der Mitte halbieren, aber der konnte trotzdem den Ball zum First Down festhalten.
Dank einer diskutablen Strafe wegen Pass Interference im 3. Versuch ging es weiter für die Broncos. Erinnerte gleich mal an das Spiel der Hauptrunde. Sogar Reggie Caldwell durfte Pässe fangen und nach knapp 7 Minuten Spielzeit standen die Broncos an der RedZone der Patriots.
Die Broncos wurde gestoppt und die Patriots kamen zurück aufs Feld. WR und Punt Returner Amendola sorgte mit einem schönen Return für das erste Highlight auf Seiten der Gäste. Brachte aber nichts, da Center Bryan Stork eine der dümmeren Strafen nahm und seinem Team 15 Yards kostete. Auch die dritte Serie der Patriots brachte keine Punkte.
Die gab es dann fast, als die Broncos einen Ball nach hinten warfen und RB Ronnie Hillmann einen Blackout hatte: er berührte den Ball und sah zu, wie die Patriots den freien Ball aufhoben und in die Endzone liefen.
Der Touchdown zählte nicht, wurde aber im zweiten Versuch von RB Stephen Jackson dann nachgeholt.
Allerdings nur zum 6:7 aus Sicht der Gäste, weil Stephen Gostkowski nach 524 Versuchen in Folge mal wieder einen Extrapunkt verzog (allerdings gibt es die neue Distanz erst seit Beginn letzter Saison, weswegen ungefähr 450 -Nachtrag: genau 468- davon wesentlich kürzer waren). Trotzdem ein absolut blöder Zeitpunkt.
Manning musste trotz eines guten Fangs von Sanders schnell vom Feld, aber Miller holte sich zu Beginn des 2. Drittels eine Interception von Brady tief in dessen Hälfte und brachte die Broncos damit in hervorragende Feldposition.
Owen Daniels – schon wieder – zum 2. Touchdown für die Broncos. Der Fehler von Brady mit dem 14:6 umgehend bestraft. Der offensiv sonst eher unverdächtige Daniels hatte damit alle drei Touchdownpässe zu Hause in der kompletten Saison von Peyton Manning gefangen. Eine schier unglaubliche Statistik.
Die Patriots marschierten – diesmal mit einer nach Ansicht der Wiederholung diskutablen Strafe gegen die Broncos – übers Feld. Tom Brady nahm die Beine selbst bei 3. & 10 in die Hand und wurde hart vom ehemaligen Teamkollegen Aquib Talib getackelt. Für ein First Down reichte es aber trotzdem und nebenher der längste Lauf des Spiels bis dahin mit 11 Yards. Gostkowski stellte mit einem Field Goal aus 46 Yards auf 9:14.
Die Offense New Englands aber weiterhin ungewohnt schlecht - eben nur so, wie es die Topverteidigung der Liga zuließ - und Peyton Manning bekam umgehend wieder den Ball. Zeit für einen Scherz der Polizei Denver. Soll noch einer sagen, dass Polizisten keinen Humor haben *g*.
Diesmal ohne Interception vorher. Ungewohnt. Da jedoch der Punt der Patriots sehr schlecht war, ging es bereits an der 45 Yard Linie los mit noch 1:46 auf der Uhr.
Kicker McManus mit einem langen Field Goal aus 52 Yards - er kanns halt - und die Broncos führten verdient 17:9 zur Halbzeit. Die Defense der Broncos sehr stark und Manning nutzte die Chancen, die sich Denver offensiv boten.
Denver startete die 2. Halbzeit mit dem Ball und wurde gleich zurück geworfen. 3. & 23 direkt vor der eigenen Endzone und nach einem „Anstandslauf“ durften die Patriots wieder übernehmen.
Endlich kam auch einmal ein produktiver Drive heraus: Gronkowski und Amendola brachten mit 2 Fängen die Patriots an die RedZone der Broncos. Zumindest ein Field Goal von Gostkowski gab es am Ende und die Patriots verkürzten auf 17:12. Diese Serie sah schon eher wie die Patriots Offense aus, die man aus der Hauptrunde gewohnt war.
Trotz des längsten Laufs der Broncos von Peyton Manning - ja, der Peyton Manning -über 11 Yards reichte es im Anschluss nur zu einem Punt. Laut Icke das erste Mal seit 2002, dass Manning ein First Down erlaufen hat, das weiter als 5 Yards entfernt war. Ein unglaublicher Stat kurz vor dem Karriereende.
Die Broncos glänzten gleich wieder in der Defense mit dem 3. Sack von von Miller (kein Tippfehler) an Tom Brady. Punkte gab es hüben wie drüben erst einmal nicht - die Patriots Defense passte sich langsam ihrem Gegenüber an und so blieb es bis Ende des 3. Viertels. Eine sehr unterhaltsame Partie - trotz des aus Patriots-Fansicht unbefriedigenden Spielverlaufs bis dahin.
Im 3. Versuch wurde dann auch Peyton Manning als Top-Rusher der Broncos abgelöst - CJ Anderson trug den Ball auf der linken Seite über 30 Yards bis an die 22 New Englands. Ein Pass auf den bisher besten Angreifer Denvers, WR Emmanuel Sanders, brachte ein First Down an der 10.
Am Ende überwarf Manning jedoch seinen Receiver in der Endzone im 3. Versuch, so dass es lediglich ein weiteres Field Goal durch McManus zum 20:12 reichte.
Nur ein Score Vorsprung für Denver und noch 10 Minuten auf der Uhr. Die Serie der Patriots sah vergleichsweise gut aus und 6 Minuten vor dem Ende spielten sie einen 4. & 1 an der 20 Yard Linie Denvers aus. Der Screenpass (ein Lob) klappte nicht, was zumindest Patrick Esume freute. Jan Stecker wäre sicher für den QB Sneak gewesen.
Die Broncos produzierten ein 3 & Out und mit knapp unter 5 Minuten auf der Uhr ging es wieder für die Patriots in den Angriff. Langsam wurden die Verteidiger der Broncos müde - und die Patriots nützten das konsequent aus. Gestoppt wurden sie tief in der RedZone: zunächst handelte sich der Right Tackel Cannon eine Strafe ein, weil er zu früh zuckte; danach fand Brady mit einem Pass Amendola, aber der ließ den Ball fallen. Zunächst wurde auf "Incomplete Pass" entschieden, aber Coach Kubiak zückte die rote Flagge, um eine Änderung auf "Fumble" zu erreichen. Das klappte nicht - genauso wenig wie der folgende Pass auf Gronkowski zwischen drei Verteidiger.
Die Broncos Defense mit einem sogenannten "Turnover on Downs" - also 4 gestoppten Versuchen und damit Ballbesitz. Die Broncos Defense ließ Brady ein ums andere Mal keine Luft zum Atmen und die O-Line, allen voran Cannon und Vollmer, konnten die Pass Rusher DeMarcus Ware und Von Miller noch nicht einmal verlangsamen. Ein schwarzer Tag für die Beschützer von Tom Brady.
Zwei Läufe später versuchten die Broncos überraschend einen Pass, der aber sehr gut von Butler verteidigt wurde. Der Nachteil? 15 Sekunden mehr Zeit für die Patriots, weil der unvollständige Pass die Uhr anhielt. Wenns klappt, ist das ne super Idee. So? Eher nicht...
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Gleich im 1. Versuch gabs eine astreine Pass Interference gegen RB White. Hatte aber anscheinend außer mir keiner gesehen, obwohl es in der Wiederholung deutlich zu sehen war, dass der Linebacker sich nicht im Geringsten zum Ball drehte, als er White tackelte.
Dafür holte Gronkowski den langen Pass im 4. Versuch. Ein Wahnsinnsspiel.
Erneut 3 erfolglose Versuche später musste ein 4. & Goal mit 17 Sekunden auf der Uhr ausgespielt werden. Mehr Spannung geht nicht.
Doch: der Touchdown klappte und nur noch zwei Punkte Rückstand. Der vergebene Extrapunkt von Gostkowski zu Beginn des Spiels rächte sich jetzt, da ein weiterer Extrapunkt die Verlängerung bedeutet hätte. So musste die wesentlich schwierigere Two Point Conversion her für eine Verlängerung aus Sicht der Patriots. Der Pass von Brady wurde jedoch abgefangen. Alles umsonst für New England und die Broncos zogen aufgrund einer sehr starken Defensivleistung verdient in den SuperBowl ein.
Letztendlich rächte sich der fehlende Heimvorteil für die Patriots, den sie in den letzten zwei Partien der Hauptrunde leichtfertig verspielt hatten. Das Publikum in Denver erzeugte bei Ballbesitz New Englands ohrenbetäubenden Lärm und verhielt sich mucksmäuschenstill, wenn Manning und Co im Angriff waren.
Das Spiel wurde von Florian Schmi-So und Patrick Esume kommentiert. Sogar mit sieben Achteln der Hymne ohne Drüberzureden. Die Rufe der Kritiker wurden zum Glück erhört.
Patrick Esume durfte an einem Playbook-Sheet (das Ding, das die Coaches halten und aus dem sie ihre Spielzüge auswählen) zeigen, was er alles drauf hat an Expertenwissen. Ist ja nicht umsonst Trainer der französischen Nationalmannschaft. Ich hab lediglich mit einem halben Ohr zugehört und nur Bahnhof verstanden. Wie wohl 99 % der Zuschauer und auch Schmi-So. Esume kennt sich aus - so viel wurde jedenfalls klar.
OLB Von Miller, Denver Broncos, 2.5 Sacks, 1 Int
Der Mann mit dem lustigen Vornamen "Von", quasi ein erschlichener Adelstitel, stach aus einer starken Defense noch heraus. Die O-Line der Patriots bekam ihn überhaupt nicht in den Griff und Tom Brady musste ein ums andere Mal schneller werfen, als ihm das lieb war.
Die 2.5 Sacks stellen den Höchstwert für ein Playoff-Spiel in der langen Geschichte der Denver Broncos dar. Das allein zeigt, was er (zusammen mit DeMarcus Ware auf der anderen Seite der D-Line) für ein Monsterspiel abgeliefert hat.
Ist bestimmt keinem aufgefallen, aber meine Kolumne kam heute aus ca. 100 km Entfernung. Auch der Grund, warum es letzte Woche keine gab. Zum Glück gab es diesmal einen Konferenzraum, den ich kurzerhand kapern konnte und der wider Erwarten zwar keinen TV, aber einen Beamer aufwies. Weckte ein bißchen Erinnerungen an meine alte Man Cave, die Kind #2 "zum Opfer fiel".
War aber trotzdem schwierig: kein Receiver da, der angeschlossene Rechner konnte kein Flash und mein Rechner hatte nicht mehr genug Internetguthaben. Zum Glück ließ sich ein Workaround finden: irgend eine bestimmt semilegale Seite, die Pro7 Maxx ohne Flash streamt. Danke dafür. Und @Pro7 Maxx: Einschaltquote Stream +1.
Die Ruhe am Set vor dem Sturm. Ich vermute mal, dass Robert kein Einbrecher ist, der die Technik testet, sondern einen legitimen Grund hat, dort zu sein.
Zum Beispiel die blauen Tassen so zu drehen, dass das "ran"-Logo in die Kamera zeigt. Und Patrick Esumes Lakritzschüsselchen zu füllen.
Die wirklich wichtigen Dinge eben.
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