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Vom Broadway an die Alte Oper - „West Side Story" in Frankfurt

Frankfurt - Von Caroline Lang-Dedic - Es ist eines der ältesten und beliebtesten Musicals: Die Geschichte von Maria und Tony, die sich inmitten eines tobenden Bandenkrieges in New York unsterblich ineinander verlieben und um ihre Liebe kämpfen. Die Geschichte eroberte bereits vor mehr als 50 Jahren die Showbühnen und die Melodien von Leonard Bernstein sind zu Klassikern der Musikgeschichte geworden. Die aktuelle Inszenierung der „West Side Story" von Jerome Robbins wurde mehrfach preisgekrönt. Zurzeit gastiert das 36-köpfige Ensemble in Frankfurt. Ganz vorn dabei Antony Festa, 25, aus New York und Jessica Soza, 29, aus Südkalifornien, die an vier Tagen in der Woche als Tony und Maria auf der Bühne stehen.


Antony Festa hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Der New Yorker studierte zunächst an der Universität Musicaltheater und arbeitete dann auf einem Kreuzfahrtschiff. „Ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt in einem der beliebtesten Musicals auftreten und die besten Songs singen darf. Es gibt nichts Besseres", sagt er stolz. Auch seine Kollegin Jessica hat schon als Kind von einem Leben auf den Bühnen der Welt geträumt. „Für mich gab es keine Alternative. Ich bin dankbar, um die Welt reisen und vor verschiedenstem Publikum auftreten zu können. Es ist ein Traum", sagt sie.


Die Verwirklichung dieses Traums ist allerdings auch harte Arbeit. „Wir haben im Mai fünf Wochen mit Joe McNeely geprobt und das war überwältigend man wurde mit einem Haufen Fremder zusammengewürfelt und musste das Repertoire sehr schnell erlernen. Es war anstrengend aber eine einzigartige Erfahrung, die man nur einmal in seinem Leben macht", erzählt Jessica und strahlt dabei übers ganze Gesicht. Gemeinsam mit Antony ist sie bereits in Monaco vor Prinz Albert aufgetreten. „Das war cool", platzt es aus den beiden Sängern heraus.


Darsteller schonen sich - Weihnachtsmarkt besucht

Während des Gastspiels in Frankfurt achten die beiden Darsteller darauf, dass sie sich an den Tagen vor ihren Auftritten nicht zu sehr verausgaben. „Wir schonen unsere Stimme und achten darauf, dass wir ausgeruht und konzentriert wie auch Opernsänger sind", erklärt Antony. „Wir sind hier, um zu arbeiten", sagt Jessica. Trotzdem haben sie schon einige Lieblingsplätze in Frankfurt ausgemacht: „Wir mögen das 'Fox and Hound' Pub oder die gemütliche Trattoria ganz nah am Hotel und auch den Weihnachtsmarkt haben wir schon entdeckt", berichtet Jessica. Aber ansonsten verbringen die Amerikaner ihre Zeit eher entspannt mit einem Film, im Fitnessstudio oder bei einem Kaffee.


Die Arbeit auf den Bühnen der Welt bringt auch Entbehrungen mit sich. Antony verbringt in diesem Jahr sein drittes Weihnachten weit weg von zu Hause. „Das ist der Job", sagt er. „Wir sind Nomaden und schaffen uns unsere eigene Familie im Ensemble." „Man lernt dafür andere Kulturen kennen und ist in einer neuen Freunde-Familie zu Hause, die man sich erst aufbauen muss", weiß auch Jessica zu berichten. Allerdings ist es für sie dieses Jahr ein ganz spezielles Fest: Ihr Vater ist aus den USA zu Besuch.


West Side Story ist noch bis zum 11. Januar in der Alten Oper (Spielfrei am: 24.12, 1.1., 7.1) zu sehen. Weitere Infos unter: http://www.alteoper.de/ oder http://www.westsidestory.de.

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