Frankfurt - Von Caroline Lang-Dedic - Eine Aktion der besonderen Art präsentierte die Kinderhilfsorganisation UNICEF am Montag anlässlich der Preisverleihung ihres Juniorbotschafters 2013. Mehr als 700 Kinder protestierten lautstark für die Belange ihrer Altersgenossen. Auch prominente Unterstützer waren zugegen. So moderierte Sänger Ben die Veranstaltung und Schauspieler Mehmet Kurtulus war als Laudator geladen.
„Kinder an die Macht" , bereits Herbie Grönemeyer trat musikalisch für Kinderrechte ein. Am Montagvormittag allerdings verschafften sich die kleinen Dreikäsehochs selbst Gehör und das lautstark und intensiv. Ganz anders als die Protestler von Blockupy zeigten sich die kleinen Aktivisten unvermummt, unverdrossen und trugen ihre auf Plakaten geschriebenen Parolen stolz vor sich her. Vornweg zog das Megaphon in der Hand und wie immer bemützt Sänger Ben, den man schon lange nicht mehr gesehen hat.
Während vor allem Touristen verwundert das Treiben um die Kirche herum beobachteten, waren die jungen Aktionisten in ihrem Element und ließen sich nicht beirren. Aus allen Teilen des Landes waren sie angereist, um ihren Unmut über kinderunfreundliche Politik Ausdruck zu verleihen. Das brachte auch von Oberbürgermeister Peter Feldmann Respekt ein. Der zeigte sich aber über die wachsende Kinderarmut in die Deutschland bestürzt. „Deutschland ist zu reich, um arme Kinder zu haben", sagte das Stadtoberhaupt in der Paulskirche. Der SPD-Politiker hat selbst eine kleine Tochter und setze sich in seiner Rede für mehr Engagement für Kinder ein.
In der Paulskirche wurden die Preise an die Sieger des bundesweiten Junior Botschafter-Wettbewerbs des Kinderhilfswerks verliehen. Mit der Auszeichnung will die Organisation die Rechte der Schwächsten der Gesellschaft stärken und das Engagement von Kindern und Jugendlichen für ihre Altersgenossen fördern. An dem Wettbewerb hatten knapp 25.000 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren teilgenommen. Knapp 700 von ihnen waren vor Ort ein und feierten die Gewinner.
Laudatoren waren neben Dressur-Veteranin Ann-Kathrin Linsenhoff und Jungmimin Sophia Münster aus dem Film „Hanni und Nanni" auch Mehmet Kurtulus, preisgekrönter Schauspieler und engagiert in Sachen Kinderrecht. Der Ex Tatort Kommissar und zweifacher Vater verriet im exklusiven Gespräch mit regiomelder: „ Ich unterscheide nicht zwischen Kindern, für mich ist es ein Privileg heute hier sein zu dürfen." Das sah man ihm während der ganzen Veranstaltung an, denn er beobachtete die Aktionen der Kinder mit viel Freude. Für Kurtulus sind es dann auch die Kinder, die den Respekt der Erwachsenen verdienen. „Wenn wir als Erwachsene Kinder mehr respektieren würden, dann müssten sie gar nicht so lautstark auf sich aufmerksam machen. Wir sollten uns da mehr an unsere eigene Nase fassen, als etwas von den Kindern zu fordern. Kinder leben genau das, was wir ihnen vorleben." Als Familienmensch sieht sich der 41-Jährige auch in der Pflicht trotz aufwendiger Dreharbeiten Zeit zu opfern, um diese intensiv mit seinen Kindern zu verbringen:„ Ich versuche so viel Zeit wie möglich für meine Kinder bereitzustellen, weil es eine Investition in die Zukunft ist", sagte er dann auch und hatte dabei ein herzliches, warmes Lächeln auf dem Gesicht.
