Frankfurt (cl) - Wenn sich heute Abend im Kleinen Hirschgraben der Vorhang öffnet, dann ist das schon ein erster kleiner Abschied für die Betreiber des Volkstheater Frankfurt und natürlich auch für die Zuschauer, die sich von einem Stück Frankfurter Kulturgeschichte trennen müssen. Um 20 Uhr zeigt das Traditions-Theater in einer Wiederaufnahme „La Cage aux Folles".

Das Stück wurde im vergangenen Jahr bereits 65 Mal aufgeführt. Das Frankfurter Volkstheater hat seinem Publikum mehr als 40 Jahre lang ein breites Repertoire volksbezogener Werke präsentiert und dabei immer wieder unter Beweis gestellt, dass die hessische Mundart ein fester Bestandteil der lokalen Kulturszene ist. Pro Jahr lockten Liesel Christ und ihre Erben zwischen 76.000-80.000 Besucher in die Vorstellungen. Allerdings befand sich das Haus seit mehrere Jahren in einer finanziell maroden Lage. Auch war absehbar, dass das Gebäude selbst den Theatermachern in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Als man den Christ-Erbinnen von Seiten der Stadt nicht entgegen kam, zogen die ihre Konsequenzen. Und so fällt am 24. Mai im Cantate-Saal endgültig der letzte Vorhang.