2 Abos und 0 Abonnenten
Artikel

Bürgerhospital: Bauarbeiten von 50 Millionen Euro teurem Neubau beginnen Anfang 2015

Nordend - Von Caroline Lang-Dedic - Angesichts steigender Patientenzahlen setzt das Frankfurter Bürgerhospital auf Expansion. Im nächsten Jahr wird an der Ecke Nibelungenallee/Richard-Wagner-Straße ein sechsstöckiger Neubau auf 8000 Quadratmeter Fläche entstehen. Rund 50 Millionen Euro fließen in das Projekt. 20 Millionen wurden alleine vom Land Hessen zugesagt. Dreieinhalb Jahre soll die Bauzeit betragen. Anwohner fürchten sich schon jetzt vor hohen Lärmbelastungen und Verkehrsbeeinträchtigungen. Auf einer Informationsveranstaltung kam es jetzt zu einem ersten Austausch.


Das Bürgerhospital in Frankfurts Nordend ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung der Mainmetropole. Da sind sich alle Anwesenden an diesem Abend einig. 60.000 Patienten ließen sich alleine im Jahr 2013 vor Ort behandeln. Besonders im Bereich Geburtshilfe ist die Klinik einer der Spitzenreiter in Hessen. 3000 Kinder kamen hier im letzten Jahr zur Welt. „Gerade deshalb ist ein Ausbau nötig", bekräftigt Marcus Amberger, einer der beiden Geschäftsführer. Mehr und bessere Behandlungsmöglichkeiten, das soll der neue Bau bieten. Neben einem hochmodernen OP wird das Gebäude auch über einen neuen Entbindungsbereich mit sieben Kreißsälen und einen Operationssaal für Kaiserschnitte verfügen. Zudem ist ein Intensivbereich für Neugeborene und Kinder mit Übernachtungsmöglichkeit für Begleitpersonen geplant.


Altes macht Platz - Frankfurter Architekten entwerfen völlig neue Fassade

Eigens für das Bauprojekt haben Geschäftsführer einen Fassadenwettbewerb ins Leben gerufen. Den Zuschlag bekam das Büro Braun und Güth Architekten aus Frankfurt. Der Siegerentwurf erntet gemischte Resonanzen im Publikum. Alle sechs Entwürfe werden ab August im Foyer des Bürgerhospitals ausgestellt sein. Der Neubau wird an der Stelle des Pfründnerhauses aus dem Jahre 1907 entstehen, das zunächst entkernt und dann mit Greifern abgetragen wird. Dafür sind vier Monate eingeplant. Darauf folgt dann der eigentliche Baubeginn. Im Sommer 2018 soll das Gebäude in Betrieb genommen werden.


Klinik setzt auf Dialog - Verkehrsbelastungen befürchtet

Drei Bauabschnitte und mehr als drei Jahre Bauzeit, das sind die Rahmendaten eines Projekts, das vor allem auf die Geduld der Anwohner angewiesen ist. Bereits im Juni haben die Klinikbetreiber deshalb die Nachbarschaft mittels einer Einwurfsendung über das Vorhaben informiert. Man setzt deutlich auf Dialog und Transparenz. Denn besonders das Thema Verkehrsregelung beschäftigt die Anwohner schon jetzt. Sie wünschen sich dringend eine Lösung, die beide Seiten zufrieden stellt und das große Chaos bereits im Vorfeld abwendet. Denn der Bereich nahe der Nibelungenallee ist ohnehin schon überlastet.


Schlechte Erfahrungen - Anwohner sorgen sich um Ruhe

Besonders im Bereich Lärmschutz kommen von Seiten der Klinik beruhigende Worte: „Schon seit Beginn der Planungen haben wir mit Architekten und Spezialisten ausgelotet, wie wir potenzielle Belastungen vermeiden können. Es werden Schallschutzeinrichtungen errichtet und ständig Emissionsmessungen durchgeführt werden", verspricht Marcus Amberger, der selbst im Nordend lebt. Doch nicht jeder lässt sich so leicht überzeugen. Viele haben bereits Baumaßnahmen in der Gegend erlebt und erinnern sich trotz gegenteiliger Versprechungen an Arbeiten zu später Stunde und am Wochenende. Sie befürchten jetzt, dass sich das bei neuerlichen Arbeiten wiederholen könnte.

Infos: www.buergerhospital-ffm.de

Zum Original